Köln | Im Rahmen des derzeit bestehenden EU-Haushalts und den darin enthaltenen EU-Programms zur Forschungsförderung („Horizont 2020“) hat das Land NRW am heutigen Mittwoch eine positive Zwischenbilanz gezogen.

Demnach belief sich das eingeworbene Volumen an EU-Fördermitteln seit Beginn des EU-Programms Horizont im Jahr 2014 auf rund 770 Millionen Euro (Stand: Oktober 2017). Wie das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft am heutigen Mittwoch bekannt gab, fand in dieser Woche dazu ein gemeinsames Abendessen mit spezialisierten Beraterinnen und Beratern statt. Die Tischrede dieser Jubiläumsveranstaltung hielt Staatssekretärin Annette Storsberg. Denn auch der Austausch mit den Experten für EU-Förderprogramme jährt sich dieser Tage zum zehnten Mal.

„Mit den EU-Investitionen für herausragende Forschung gehört Nordrhein-Westfalen zu den drei führenden Bundesländern. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf Wachstum von Beschäftigung und Wirtschaft. Dieser Erfolg ist ein Beleg für die Forschungsstärke unseres Landes und die herausragende Arbeit, die unsere Forscherinnen und Forscher leisten“, betonte Storsberg in ihrer Rede.

NRW führend bei der Einwerbung von EU-Fördermitteln

Der Beraterworkshop ist Teil des Handlungskonzepts der Landesregierung zum EU-Rahmenprogramm Horizont 2020. Durch diese stetige Beratung ist Nordrhein-Westfalen sehr effektiv bei der Beantragung von Fördermitteln, besonders bei den Projektbeteiligungen. Das Land liege demnach in punkto Effektivität bei der Einwerbung von Fördermitteln vorne. Im Vergleich der eingeworbenen Fördersummen gemessen an der Zahl der Personen, die im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten, wurde in Nordrhein-Westfalen pro Person eine Summe von 7.614 Euro eingeworben. Zum Vergleich: Die Bundesländer Bayern (6.323 Euro) und Baden-Württemberg (5.221) folgen mit einigem Abstand.

In absoluten Zahlen liegt NRW mit seinen 770 Millionen Euro jedoch knapp hinter den beiden Flächenstaaten. Während der Freistaat Bayern im gleichen Zeitraum 792 Millionen Euro einwarb, betrug das Volumen an EU-Fördermitteln, die nach Baden-Württemberg flossen, 789 Millionen Euro. Bundesweit erhielt die Wissenschaft aus den EU-Fördertöpfen rund vier Milliarden Euro. Bei der Zahl der Projektbeteiligungen wiederum liegt NRW mit 1588 knapp vor Baden-Württemberg (1574) und Bayern (1522).

Ausgewogen sei das Verhältnis zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, deren Anteile am eingeworbenen Gesamtvolumen lagen nach Angaben des Ministeriums bei 36, 32 bzw. 26 Prozent. Spitzenreiter unter den Hochschulen in NRW war die RWTH in Aachen mit 68 Millionen Euro. Nur die TU München und die LMU München schnitten hier im bundesweiten Vergleich besser ab. Noch etwas mehr erhielt im zurückliegenden Zeitraum 2014 bis Oktober 2017 das Forschungszentrum Jülich mit rund 80 Millionen Euro an Förderungen. Die Universität zu Köln kommt mit 28 Forschungsprojekten auf immerhin mehr als 25,8 Millionen Euro an eingeworbenen EU-Fördermitteln, das ist im Land NRW immerhin der dritte Platz unter den Hochschulen in NRW und Rang 15 bundesweit.

Autor: bfl