Düsseldorf| Anlässlich des Internationalen Frauentags ruft Emanzipationsministerin Barbara Steffens dazu auf das Thema Gewalt gegen Frauen dauerhaft in den Blick zu nehmen. Im Zusammenhang mit sexueller Gewalt wird Frauen noch immer oft eine Mitschuld oder sogar die Verantwortung zugeschoben, so Steffens.

Die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln haben eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter ergriff die Chance anlässlich des Internationalen Frauentags, das Thema Gewalt gegen Frauen dauerhaft in den Blick zu nehmen: „Frauen sind in unserer Gesellschaft ständig Opfer von Übergriffen und sexueller Belästigung, was immer noch viel zu oft verharmlost wird. Wenn 50 Prozent der Frauen in Deutschland sagen, dass sie schon einmal sexuell belästigt wurden, dann darf Gewalt gegen Frauen nicht als ein Problem anderer Kulturen bezeichnet werden. Es ist ein Problem, das sich durch alle Gesellschaftsschichten und alle Kulturen zieht. Wir brauchen einen stärkeren Blick im Alltag auf das, was Frauen in dieser Gesellschaft passiert. Wir brauchen eine größere gesellschaftliche Verurteilung dieses männlichen Machtmissbrauchs. Und das nicht nur im öffentlichen Raum. Wir müssen auch im privaten Umfeld und am Arbeitsplatz genau hinsehen“, so Ministerin Steffens in Düsseldorf.

Frauen wird noch immer oft eine Mitschuld oder sogar die Verantwortung zugeschoben, auch in der digitalen Welt: „Das Netz ist Spiegel unserer Gesellschaft. Auch hier erfahren Frauen Ausgrenzung, Abwertung, Diskriminierung und Gewalt. Aber längst hat sich im Netz eine starke feministische Szene insbesondere junger Frauen etabliert, die die Möglichkeiten der Digitalisierung souverän nutzt. Hier ist ein Austausch und Schulterschluss mit all denen überfällig, die sich zum Teil schon seit Jahrzehnten für die Umsetzung der im Grundgesetz verankerten Gleichstellung engagieren. Diesen Prozess möchten wir anlässlich des dies jährigen Internationalen Frauentags mit unserer Veranstaltung, Online trifft offline beflügeln und gemeinsam neue Strategien entwickeln“, so Ministerin Steffens.

Autor: ib