Düsseldorf | Das Land Nordrhein-Westfalen will weitere Millionen in den Klimaschutz investieren. Der soll vor allem ausgewählten Kommunen zugute kommen. Unter den geförderten Vorhaben sind auch zwei Mobilitätsprojekte in Düsseldorf und Bochum. Die größte NRW-Kommune Köln blieb bei dieser Förderrunde unberücksichtigt.

Wie das zuständige Landesministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie am heutigen Dienstag berichtete, fließen insgesamt rund 60 Millionen Euro in den kommunalen Klimaschutz. Insgesamt werden 13 Projektvorhaben aus 17 Kommunen mit jeweils unterschiedlichen Beträgen finanziell unterstützt. Die Projekte in Düsseldorf und Bochum sind auf Mobilität fokussiert.

Zwei Mobilitätsprojekte in Bochum und Düsseldorf erhalten bis zu zehn Millionen Euro

So steht in Bochum die Stärkung des Radverkehrs im Fokus. Verschiedene Pendlerstrecken zur Innenstadt werden aufgewertet beispielsweise mit geschützten Radfahrstreifen, sogenannten Protected Bike Lanes. Ziel ist, den bisher relativ geringen Radverkehr der Stadt deutlich zu erhöhen. Dazu soll auch der Umstieg der Paketdienstleister auf Lastenräder beitragen. Das Projekt wird von einer breiten Kommunikationskampagne begleitet.

Auch in Düsseldorf wollen die Verantwortlichen eine deutliche Reduzierung der Pkw-Verkehre in der Innenstadt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Fahrradfahren für Bürgerinnen und Bürger der Stadt attraktiver gestaltet. Ein einfacher Umstieg auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes, zum Beispiel durch „Bike and Ride“-Stationen, soll Berufspendlern auch hier den Verzicht auf den eigenen Pkw für die tägliche Fahrt zur Arbeit erleichtern. Die beiden Großstädte erhalten dafür alleine rund zehn Millionen Euro.

„Auch beim zweiten Durchgang des Aufrufs „KommunalerKlimaschutz.NRW“ war das Interesse groß. Die Vielfalt der eingereichten Strategien zeigt, wie abwechslungsreich die Hebel in den Kommunen für effektiven Klimaschutz sind. Wir sind auf dem richtigen Weg, wenn wir die Städte, Gemeinden und Kreise bei der Umsetzung ihrer lokalen Klimaschutzprojekte unterstützen“, freute sich Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.

Elf weitere Projekte mit weiteren Schwerpunkten

Bei den weiteren elf Projekten steht die energetische Sanierung von Gebäuden wie Schulen, Sporthallen, Schwimmbädern und Bürgerhäusern im Fokus. Die Maßnahmen umfassen neben der Dämmung von Fassaden und Dächern auch den Einbau energieeffizienter Heizungen und Wärmepumpen. Zudem sollen digitale Anwendungen die Energieeffizienz steigern. Weiteres Ziel ist, die klimafreundliche Mobilität zu fördern beispielsweise mit dem Ausbau von Radwegen, Einsatz von E-Fahrzeugen in kommunalen Fuhrparks und zusätzlichen Ladestationen.

[infobox]Für die Umsetzung der Projekte der 17 Gewinnerkommunen des zweiten Projektaufrufs „KommunalerKlimaschutz.NRW“ stehen insgesamt rund 60 Millionen Euro aus Landesmitteln und aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Hinzu kommt ein Eigenanteil der Kommunen. Das Förderprogramm „KommunalerKlimaschutz.NRW“ wurde bereits zum zweiten Mal gestartet.

Das Programm richtet sich an Kommunen, die ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet oder bereits am European Energy Award teilgenommen haben. Nach der Umsetzungsempfehlung werden die vorgelegten Vorhaben nun weiter qualifiziert, so dass am Ende des Prozesses die Förderung und Umsetzung konkreter Maßnahmen ansteht. Erst nach dieser Phase steht die genaue Fördersumme fest. Zwischen 2014 und 2020 stehen für Maßnahmen im Rahmen des EFRE-NRW-Programms insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro bereit, vorzugsweise für Innovationsförderungen bei KMU, sowie für Klimaschutz und Stadtentwicklung.

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Autor: rk
Foto: Den motorisierten Individualverkehr wollen nicht nur Düsseldorf und Bochum aus ihren Innenstädten haben. Beide Städte erhalten nun Fördermittel für ihre Mobilitätskonzepte.