Berlin | Der frühere FDP-Generalsekretär Christian Lindner strebt eine Rückkehr auf die bundespolitische Bühne an. Er bewerbe sich um das Amt des stellvertretenden Parteivorsitzenden, sagte Linder der Zeitung „Welt am Sonntag“ laut Vorabmeldung. Derzeit ist er Landes- und Fraktionsvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen.

Angesprochen auf seine künftige Rolle als Parteivize sagte Lindner: „In der Politik werden im Moment ja gerne Fußballmetaphern verwendet. Deshalb: offensives Mittelfeld. Das heißt, dass ich gute Vorlagen geben möchte.“ Die Wahl für das Amt fällt beim vorgezogenen 64. FDP-Bundesparteitag am 9. und 10. März in Berlin.

FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle lobte die Entscheidung Lindners. Dieser gehöre „zum Führungsteam der FDP“, sagte Brüderle der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“ (Samstagausgabe). Als „der eigentliche Oppositionsführer“ im Düsseldorfer Landtag und als Vorsitzender des größten FDP-Landesverbandes spiele er auch im Bund eine starke Rolle. Der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher und er hätten Lindner aufgefordert, als stellvertretender Bundesvorsitzender zu kandidieren.

Lindner: Hatte nie ein menschliches Zerwürfnis mit Rösler

Lindner war im Dezember 2011 nach inhaltlichen Differenzen mit dem Bundesvorsitzenden Philipp Rösler als dessen Generalsekretär zurückgetreten. Sein bundespolitisches Comeback an der Seite Röslers hält Lindner dennoch für unproblematisch. „Wir hatten nie ein menschliches Zerwürfnis. Ich hatte politische Gründe, warum ich Philipp Rösler die Möglichkeit eröffnet habe, für sich einen neuen Generalsekretär zu bestimmen“, sagte Lindner. Jetzt kandidiere er für eine andere Position.

Aus dem Umfeld von Parteichef Philipp Rösler hieß es, dieser begrüße die Bereitschaft Lindners, sich stärker in die Führung der Bundespartei einzubringen. Rösler habe in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit maßgeblichen Persönlichkeiten geführt mit dem Ziel, ein schlagkräftiges Team hinter dem Führungsduo, Spitzenkandidat Rainer Brüderle und dem Parteivorsitzenden selbst, zu versammeln.

Autor: dapd