Köln/Düsseldorf | Das Impftempo in Deutschland und NRW ist nicht von Schnelligkeit geprägt, aber das Land NRW legt jetzt bereits den elften Impferlass vor, mit dem die operativen Abläufe der Impfungen vorgeschrieben werden. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat weitere Regelungen zur Ausgestaltung der Impforganisation festgelegt und den Kreisen und kreisfreien Städten mitgeteilt. Es bleibt komplex und bürokratisch.

Vulnerable Gruppen stehen weiter im Fokus

Aktuell geht es um die vulnerablen Gruppen, die nicht in Alten- und Pflegeheimen leben und versorgt werden, sondern zuhause. Mobile Impfteams oder Hausärzte werden Menschen mit Pflegestufe 5 und 4, sowie über 80-Jährige in ihren Wohnungen aufsuchen und dort impfen. Diese Personengruppe kann dann zwei Kontaktpersonen, die sie pflegen benennen, die sich ebenfalls bei diesem Termin impfen lassen können.

Voraussetzung ist, dass die Personen in Pflegestufe 5 und 4 oder über 80-Jährige sich für ein Impfangebot an ihren Hausarzt wenden. Diese Hausärzte haben dann zwei Möglichkeiten. Sie können entweder den Impfstoff für diese Personengruppe bei ihrem für sie zuständigen Impfzentrum beziehen und die Impfung selbst vornehmen oder ihre Patient*innen dem Impfzentrum benennen und dieses schickt dann ein mobiles Impfteam vorbei. Diese Abläufe kommuniziert aber nicht das Ministerium, sondern die kreisfreien Städte und Landkreise an die Ärzteschaft.

Für die über 80-Jährigen stellt das Land NRW weitere 75.000 Impfdosen für die Erstimpfung zur Verfügung, sofern Bedarf besteht. Die Termine müssen über das System der kassenärztlichen Vereinigung gebucht werden.

Weitere Gruppen die jetzt geimpft werden

Die Kommunen organisieren jetzt die Impfungen der (teil-)stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe und in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Hier wird der Impfstoff von Moderna eingesetzt. Geimpft werden Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen.

Der Bund passte die Coronavirus-Impfverordnung in Bezug auf den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen mit den Impfstoffen Moderna und Biontech auf sechs Wochen an.

Ab Anfang April sollen dann die 1,6 Millionen Menschen zwischen 70 und 80 Jahren in NRW ein Impfangebot bekommen. Wie genau dies aussehen wird, daran tüftelt das Ministerium noch. Es plant ein stufenweises Vorgehen. Minister Laumann sprach in einer Pressekonferenz davon, dass ab Mitte April die ersten Personen aus dieser Gruppe mit Impfungen rechnen können.

Autor: red