Düsseldorf | Die Ärztekammer Nordrhein warnt vor einer medizinischen Unterversorgung, sollte sich die Finanzlage im Gesundheitswesen nicht verbessern. Für die niedergelassenen Ärzte hätten schon mehrere Facharztgruppen angekündigt, ohne eine ausreichende Finanzierung „Beschränkungen in der Patientenversorgung“ vornehmen zu müssen, heißt es in einer am Samstag in Düsseldorf von der Kammerversammlung verabschiedeten Entschließung.

Die Delegierten sähen diese Entwicklung „mit großer Sorge“, zumal sich auch andere Facharztgruppen und die hausärztliche Versorgung in einer schwierigen Situation befänden. Der Gesetzgeber und die Krankenkassen müssten für eine weitere Anpassung der Vergütungen im Bundesvergleich sorgen und Transparenz über die Geldströme innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung herstellen.

Mit Blick auf den stationären Sektor forderten die Delegierten die Politik dazu auf, „die Unterfinanzierung der Krankenhäuser zu beenden“ und eine vollständige Refinanzierung der Tarifverträge in den Krankenhausbudgets sicherzustellen. Kritik übte die Kammerversammlung zudem daran, dass es für den öffentlichen Gesundheitsdienst weiter keinen eigenständigen Tarifvertrag gebe, der eine „angemessene“ und mit anderen angestellten Ärzten des öffentlichen Dienstes vergleichbare Bezahlung sichere.

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