Düsseldorf | Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in NRW hat eine neue Broschüre für den Gewässerschutz aufgelegt. Das Ministerium spricht davon, dass Wasser nur sauber, sondern auch naturnah sein soll.

„Die mit den Gewässern eng verflochtenen Lebensräume sind für den Schutz der biologischen Vielfalt genauso wichtig wie der Zustand der Bäche, Flüsse und Seen selbst“, so Umweltminister Johannes Remmel schriftlich und weiter „Wir brauchen dringend mehr intakte Gewässerlebensräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt in NRW.“ Wasser sei keine Handelsware, sondern ein von Generation zu Generation vererbtes Teil der Natur.

Nur sechs Prozent der Gewässer in NRW verfügen über ein intaktes Ökosystem

Nach der letzten Bestandsaufnahme seien die Fließgewässer in NRW weiterhin zum Großteil nicht in einem ökologisch guten Zustand. Lediglich sechs Prozent der untersuchten 13.750 Gewässerkilometer in NRW verfügen über ein intaktes Ökosystem. 94 Prozent sind in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand. Maßgeblich hierfür seien vor allem die schlechten Gewässerstrukturen, die durch menschliche Eingriffe entstanden seien. Gerade im Zuge der Industrialisierung und der Flurbereinigung wurden einstmals natürliche Gewässer begradigt und reguliert, Talsperren für Trinkwasserzwecke und Anlagen für Industrieabwässer gebaut. Diese Entwicklungen führten dazu, dass die über Jahrzehnte hinweg stark veränderten Gewässer ihre natürlichen Funktionen nicht mehr oder nur noch in erheblich reduziertem Umfang erfüllen können. Durch diese massiven Eingriffe können etwa 60 Prozent aller Gewässer in NRW den von der EU geforderten guten ökologischen Zustand gar nicht mehr erreichen. Auch verhindern diese Eingriffe vielerorts, dass gewässertypische Tiere und Pflanzen ihre angestammten Lebensräume durchgängig besiedeln können.

Autor: ag