Düsseldorf | Vor dem Beginn der Computerspiele-Messe Gamescom hat NRW-Sportstaatssekretärin Andrea Milz (CDU) Formate des E-Sport verteidigt. Die großen Sportverbände sollten sich den elektronischen Wettkämpfen nicht „voreilig verschließen“, sagte Milz der „Neuen Westfälischen“ (Mittwochsausgabe). Die nordrhein-westfälische Landesregierung werde sich „keine Entscheidung darüber anmaßen, was für die heranwachsenden Generationen unter regulären Sport fallen sollte“.

Aus Sicht der CDU-Politikerin ist die sportliche Komponente im E-Sport zwar „noch gering ausgeprägt“. Jedes E-Sport-Spiel erfordere aber Hingabe und Siegeswillen, „in der Gaming-Szene sieht man sich selbst aber noch längst nicht vollständig als Gruppe von Athleten“. Der Landessportbund NRW hatte einer Aufnahme der Computerspiele in den klassischen Sport eine Absage erteilt.

„E-Sport ist kein Sport“, heißt es in einem Grundsatzpapier zur steigenden Nutzung digitaler Endgeräte. Während Spieler in der Simulation künstliche Figuren in einer virtuellen Welt steuern, „werden klassische Sportlerinnen und Sportler unmittelbar, auch körperlich, mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert“. Auch der Deutsche Fußball-Bund lehnt den E-Sport als Mitglied der Sportfamilie ab.

Den klassischen Sport sieht die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW durch E-Sport kaum herausgefordert. „Die Begeisterung, die für die Menschen vom Sport ausgeht, ist meines Erachtens so groß und die Kraft des organisierten Sports so stark, dass der Sport der Konkurrenz durch den E-Sport selbstbewusst entgegentreten kann“, sagte Milz. Als gering schätzt sie die Gefahr ein, dass junge Menschen künftig eher Computer spielten statt „tatsächlich Sport zu treiben, individuell oder im Verein“.

Milz erlebe täglich, „wie attraktiv der klassische Sport in all seinen Facetten für die Menschen ist“.

Autor: dts