Köln | Das Ministerium für Inneres und Kommunales in Nordrhein-Westfalen (NRW) hält fest, dass im Jahre 2016 insgesamt 26.611 Asylsuchende freiwillig ausgereist sind oder abgeschoben wurden. Im Jahr 2015 seien nur 15.842 Asylsuchende aus NRW ausgereist.

In keinem anderen Bundesland möchten so viele Menschen freiwillig ausreisen, wie in NRW, sagt das Ministerium. „Wir setzen in NRW erfolgreich vor allem auf die freiwillige Ausreise. Denn das ist der menschlichste, einfachste und kostengünstigste Weg der Rückkehr“, sagte Innenminister Ralf Jäger.

Asylsuchende in NRW

Im Jahr 2015 wurden NRW mehr als 230.000 Asylsuchende zugewiesen. 2016 seien es weitere 71.000 Menschen gewesen. 2017 sollen weitere 1.900 Asylsuchende hinzugekommen sein.

Problematisch bei Abschiebungen sei jedoch die mangelnde Rücknahmebereitschaft einiger Herkunftsländer, erklärt das Land. „Gemeinsam mit dem Bund arbeiten wir mit Hochdruck daran, bestehende Abschiebehindernisse möglichst schnell zu beseitigen“, betonte Jäger.

Grüne und Linke gegen Sammelabschiebung nach Afghanistan

Die flüchtlingspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg, lehnt jüngste Sammelabschiebungen nach Afghanistan jedoch ab: „An der Sicherheitslage in Afghanistan hat sich auch in den vergangenen Wochen nichts geändert“, sagte sie der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Die grüne Bundestagsfraktion hält daher nach wie vor an der Forderung nach einem bundesweiten Abschiebestopp fest.

Autor: as | dts