Köln | „Report München“ vom Bayerischen Rundfunk sprach mit dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Dieser räumte gegenüber dem „ARD“-Politikmagazin ein, dass in Nordrhein-Westfalen eine Besoldung als Hauptkomissar erhalte, obwohl er die Tätigkeit nicht mehr ausführe. Zuvor, so der Bayerische Rundfunk, habe Wendt in einem vorangegangenen Interview den Journalisten die Wahrheit vorenthalten. Mit seiner Aussage belastet Wendt auch Innenminister Ralf Jäger. Jetzt scheidet Wendt auf eigenen Wunsch vorzeitig aus dem Polizeidienst aus, will aber Bundesvorsitzender der Gewerkschaft bleiben.

„Report München“ berichtet, dass man mit Wendt ein Interview geführt habe, in dem er gegenüber der Redaktion explizit verneint habe vom Land NRW als Polizist bezahlt zu werden. Anschließend rief der die Reporter an und entschuldigte sich und bat um ein weiteres Interview. Wendt wurde 2010 aus dem Polizeipräsidium Mönchengladbach ins Landesamt für polizeiliche Dienste in Duisburg versetzt. Er wurde zum Hauptkommissar befördert. Dort hatte er nach seinen eigenen Angaben eine Teilzeitstelle von 28 Stunden. „Report München“ zitiert Wendt: „Natürlich arbeite ich dort nicht aktiv“.

Wendt ist seit 2007 Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft mit Sitz in Berlin. Pikant ist, dass Wendt sagt, sowohl der FDP Innenminister Ingo Wolf, FDP, als auch der amtierende Innenminister Ralf Jäger, SPD, seien über den Vorgang informiert. Wendt, so „Report München“, habe seine vorzeitige Pensionierung beantragt, als Gewerkschaftsboss will er weiter aktiv sein.

Autor: Andi Goral