Ankara | Der niederländische Botschafter in Ankara, der sich derzeit im Ausland aufhält, darf nicht in die Türkei zurückkehren. Das teilte der stellvertretende türkische Ministerpräsident Numan Kurtulmus am Montagabend mit. Zudem soll der türkische Luftraum für niederländische Diplomaten gesperrt werden, bis die Niederlande auf die Forderungen der Türkei eingingen.

Zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem Fernsehinterview angekündigt, dass seine Minister im Streit mit den Niederlanden um Wahlkampfauftritte von türkischen Regierungsmitgliedern vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel warf Erdogan „Unterstützung von Terroristen“ vor. Deutsche Behörden reagierten nicht auf Informationen der Türkei zu Terrorverdächtigen, so der türkische Präsident. Regierungssprecher Steffen Seibert den Vorwurf als „erkennbar abwegig“.

Streit um Wahlkampfauftritte: Türkei will Niederlande verklagen

Im Streit um die Wahlkampfauftritte türkischer Minister will die Türkei nun juristisch gegen die Niederlande vorgehen: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Montag in einem Fernsehinterview an, dass seine Minister vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen werden. Zwei türkische Minister waren daran gehindert worden, an einer Wahlkampfveranstaltung in Rotterdam teilzunehmen. Die Türkei verlangte eine Entschuldigung.

Erdogan hatte zudem niederländische Regierungsmitglieder als „Nazi-Überbleibsel“ bezeichnet, weshalb die Niederlande ihrerseits eine Entschuldigung verlangen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte den Niederlanden ihre „volle Unterstützung und Solidarität“ zu. Ihr warf Erdogan unterdessen „Unterstützung von Terroristen“ vor.

Deutsche Behörden reagierten nicht auf Informationen der Türkei zu Terrorverdächtigen, so der türkische Präsident.

Autor: dts