Berlin | Das Auswärtige Amt in Berlin hat Israel und die Palästinenser aufgerufen, wieder miteinander zu sprechen. „Es ist dringend nötig, Gesprächskanäle nicht abreißen zu lassen und den Parteien Raum zu geben, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, die – unter Wahrung des Status Quo am Tempelberg/Haram al-Sharif – den Sicherheitsbedürfnissen aller Seiten und der Bedeutung der heiligen Stätten für die drei monotheistischen Religionen Rechnung trägt“, sagte ein Ministeriumssprecher am Samstagnachmittag.

Die Ermordung von drei israelischen Staatsangehörigen in der Siedlung Halamish im besetzten Westjordanland und die gewaltsamen Auseinandersetzungen in Ost-Jerusalem und Orten des Westjordanlands, bei denen drei Palästinenser getötet und viele verletzt worden seien, sei zu verurteilen.

„Wir rufen alle Seiten auf, ihren Beitrag zu leisten, die Situation zu de-eskalieren, und nicht denjenigen das Wort zu überlassen, die zur Gewalt aufrufen oder diese in Kauf nehmen“, so das Ministerium.

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Streit um Tempelberg eskaliert – Erdogan kritisiert Israel

Nach den blutigen Protesten im Zuge der Tempelberg-Schließung hat der türkische Präsident Erdogan Israel scharf kritisiert und von einer „exzessiven“ Gewaltanwendung gesprochen. Er verurteile dies aufs Schärfste, zitierten türkische Medien Erdogan am Samstag. Mindestens drei Palästinenser waren am Freitag bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften getötet und rund 400 weitere verletzt worden.

Später erstach ein Palästinenser drei jüdische Familienmitglieder im Westjordanland. Erdogan hatte den Ton gegenüber Israel schon in den letzten Wochen verschärft. Die Politik gegenüber den Palästinensern sei „rassistisch“, hatte er im Mai gesagt.

Autor: dts