Tokio | Erstmals seit der Katastrophe in Fukushima vor gut 15 Monaten hat Japans Regierungschef angeordnet, die Reaktoren 3 und 4 im Kraftwerk Oi nach Sicherheitsüberprüfungen wieder anzufahren. Wie der Betreiberkonzern Kansai Electric bekannt gab, habe der Reaktor 3 im Atomkraftwerk Oi wieder mit der Erzeugung von Strom begonnen.

Die Inbetriebnahme von Reaktor 4 ist voraussichtlich für kommende Woche geplant. Gegen die Entscheidung der Regierung sind in Tokio mehr als 150.000 Menschen auf die Straße gegangen. Auch die umliegenden Gemeinden hatten zunächst gegen den geplanten Schritt protestiert. Doch angesichts der Drohungen aus Industrie und Politik vor möglichen Stromausfällen, hatten sie dem Protest nachgegeben. Nach dem Unglück von Fukushima waren zunächst alle 50 Meiler aus Sicherheitsgründen vom Netz genommen worden. Indessen kommt eine Untersuchungskommission der japanischen Regierung zu dem Schluss, dass die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi vermeidbar gewesen wäre. „Es war ein schwerwiegendes Desaster von Menschenhand“, heißt es. Nach Ansicht der Experten hätte der Unfall vorhergesehen und vermieden werden können.

Autor: dts