Berlin | Politikwissenschaftler Christian Hacke sieht Donald Trump nach dem neuesten Umfragetief in der Defensive: „Trumps Reden am 4. Juli könnten auch ein letzter Strohhalm sein. Das waren Ansprachen, um seine eigenen Wähler und Unterstützer um sich zu scharen und zum Durchhalten anzutreiben“, sagte Hacke dem Nachrichtenportal Watson. Die Frage sei daher, ob Trump den Zenit seiner Macht möglicherweise überschritten hat: „Bisher hat er in der Politik alle vor sich hergetrieben, ob das jetzt die Demokraten oder andere Staatsoberhäupter waren.“

Sein Gefühl sei, dass das möglicherweise vorbei ist. „Vielleicht ist der Zeitpunkt erreicht, an dem Donald Trump vom Treibenden zum Getriebenen wird.“ Donald Trump anzuzählen, findet Hacke jedoch noch zu früh: „Für viele personifiziert er immer noch Hoffnung, so seltsam das klingen mag. Man kann ihn deshalb noch lange nicht abschreiben.“ Das Rennen sei Hacke zu folge noch völlig offen: „Es sind immer die Umstände, die man in Betracht ziehen muss, nicht nur der Kandidat an sich. Und noch scheint ein großer Teil der Amerikaner von Donald Trump fasziniert.“

Das sei vor fünf, sechs Jahren noch völlig unvorstellbar gewesen. „Aber Trump wurde dann gewählt, weil er für viele nach dem Versagen der alten liberalen Eliten einen kraftvollen Neuanfang versprach.“

Autor: Andi Goral