Berlin | Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wegen dessen Vorwürfen gegen den Iran im Atomstreit scharf kritisiert.

„Das, was Netanjahu hier macht, ist ein Verwirrungs- und Täuschungsmanöver“, sagte Röttgen am Mittwoch dem Deutschlandfunk. Das, was Netanjahu vorgetragen habe, sei genau das, was die Staaten dazu veranlasst habe, mit dem Iran das Nuklearabkommen zu schließen.

Der israelische Ministerpräsident ziele mit seinem Vorstoß auf die US-Innenpolitik, um den Druck auf US-Präsident Donald Trump zu erhöhen, gegen das Nuklearabkommen zu entscheiden. „Wer nicht will, dass Iran eine Nuklearwaffe erhält, der muss für das Abkommen, für den Bestand des geschlossenen Abkommens eintreten“, so Röttgen. Am Montag hatte Netanjahu dem Iran vorgeworfen, ein geheimes Atomwaffenprogramm verfolgt – und diesbezüglich über Jahre immer wieder gelogen zu haben.

Dazu präsentierte er vor laufenden Fernsehkameras mutmaßliche Beweise. Dazu gehörten nach seinen Angaben 54.000 Dateien auf 183 CD-Roms mit Charts, Präsentationen, Fotos, Videos und anderen Dateien aus dem Iran.

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Foto: CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat den israelischen Ministerpräsidenten Bejamin Netanjahu scharf kritisiert. Foto: VerveridisVasilis / Shutterstock.com