Washington | aktualisiert | US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag offiziell den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt.

USA ziehen sich aus Klimaabkommen zurück – Trump will neu verhandeln

US-Präsident Donald Trump hat offiziell den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt. Die Umsetzung des Vertrags solle ab sofort ausgesetzt werden, erklärte Trump am Donnerstag in Washington. Man wolle jedoch neue Verhandlungen beginnen, um gegebenenfalls einen neuen, „fairen Deal“ zu erreichen.

In seiner derzeitigen Form benachteilige das Klimaschutzabkommen jedoch die USA zugunsten anderer Länder und sei durch die Verpflichtung zur Senkung des CO2-Ausstoßes mit hohen Kosten für die US-Wirtschaft verbunden, kritisierte Trump. Mit dem Ausstieg aus dem Vertrag erfülle er sein Wahlversprechen, wonach er die USA an erste Stelle setze, so der US-Präsident. Das Klimaabkommen war Ende 2015 in Paris beschlossen worden und im November 2016 in Kraft getreten.

Es sieht die Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten vor. Die Kündigung des Vertrags ist frühestens drei Jahre nach seinem Inkrafttreten möglich und erst nach einer Wartezeit von einem weiteren Jahr wirksam.

Entwicklungsminister Müller: Trumps Entscheidung geht in falsche Richtung

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kritisiert den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen: „Die Entscheidung von Präsident Trump geht in die falsche Richtung“, sagte Müller der „Welt“. „Wer eine gerechtere Lastenteilung in der Sicherheitspolitik einfordert, muss sich auch seiner klimapolitischen Verantwortung stellen.“ Müller verwies darauf, dass die Folgen des Klimawandels bereits heute zu spüren seien und 20 Millionen Klimaflüchtlinge ihre Heimat verlassen mussten.

Klimaschutz und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sind Schwerpunkte der deutschen Entwicklungspolitik. Allein 2015 stellte die Bundesregierung dafür weltweit 2,7 Milliarden Euro bereit. Bis 2020 soll der jährliche Beitrag auf vier Milliarden erhöht werden.

Für den globalen Klimaschutz müsse die internationale Staatengemeinschaft ihre Kräfte bündeln: „Tun wir dies nicht, werden die Klimaveränderungen und die wirtschaftlichen Kosten kaum noch beherrschbar sein“, sagte Müller.

Autor: dts | Foto: Joseph Sohm / Shutterstock.com