Kabul | In Afghanistan hat sich die Situation für die Bevölkerung in den vergangenen Monaten offenbar drastisch verschlechtert. Das geht aus einem Bericht der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Demnach habe es 2016 fast 3.500 zivile Todesopfer gegeben sowie mehr als 7.900 Verletzte.

Von den insgesamt 11.418 zivilen Opfern seien mehr als 3.500 Kinder. Hauptsächlich verantwortlich für die hohe Zahl der Toten und Verletzten sind nach UN-Angaben regierungsfeindliche Gruppen beziehungsweise Organisationen wie der „Islamische Staat“ oder die Taliban. Einem Bericht der Zeitungen der Funke-Mediengruppe zufolge lehnen gegenwärtig mehrere Bundesländer Rückführungen nach Afghanistan ab.

Nach Schleswig-Holstein und Berlin zweifeln auch Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz an der Sicherheitslage in dem Land. Das Bundesinnenministerium hatte im Oktober 2016 die Bundesländer aufgefordert, abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan konsequent abzuschieben.

Autor: dts