Berlin | Laut Wahlkampf-Stratege Julius van de Laar hat der amtierende US-Präsident Donald Trump schlechte Chancen, im November wiedergewählt zu werden. Ihm bleibe aber noch ein letzter Strohhalm: „Seine Corona-Erkrankung und die vermeintliche Wunderheilung, die anschließend von seinem Team inszeniert wurde, hat ihm eine Möglichkeit gegeben, seine eigene Comeback-Story zu erzählen“, sagte van de Laar dem Nachrichtenportal Watson. Wahlkampf-Stratege Julius van de Laar war 2008 und 2012 an den Wahlkämpfen des demokratischen US-Präsidenten Barack Obama beteiligt.

Heute berät er Politiker und Medien zum Thema Wahlkampf. Seine These ist: Eine neue Erzählung von Trumps Corona-Wunderheilung könnte den US-Präsidenten noch einmal neu erfinden. „Kaum eine Geschichte ist in Amerika positiver behaftet als die `Comeback Story`. Das gilt für den Sport, für Hollywood — man denke nur an Rocky gegen Ivan Drago — aber eben auch für die Politik.“ Trump könnte sich als denjenigen inszenieren, der Corona besiegt hat. In den vergangenen Wochen hätten sich die Medien und sein Kontrahent Biden auf Trump als Person eingeschossen und die Wahl zu einer Abwahl eines inkompetenten Präsidenten erklärt.

Der US-Präsident stehe mit dem Rücken zur Wand. Deshalb versuche er, die Debatte wegzulenken von einer Abstimmung über seine Person. Stattdessen wolle er die Leute vor die Wahl stellen: „,Alle diejenigen, die stark sind, schaffen es – wie ich – Corona innerhalb von ein paar Tagen zu überwinden. Amerikaner, die stark sind, werden mich wählen, für die Wirtschaft, für die Öffnung der Gesellschaft. Schwache Amerikaner hingegen stimmen für Biden.`“

Autor: dts