Köln | Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Medien- und netzpolitischen Kommission im SPD-Parteivorstand, fordert ein staatliches Anreizmodell für die Gamesbranche. Damit soll die Spieleindustrie in Deutschland nachhaltig gestärkt werden.
Eumann, von 2010 bis 2017 Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, debattierte mit Vertretern der Film- und Gamesbranche und stellte fest, dass die deutsche Filmindustrie durch staatliche Anreizmodelle einen Aufschwung erlebte. Dieses Modell will der SPD-Politiker nun auf die Gamesbranche übertragen.
Bisher ist die staatliche Finanzierung von interaktiven elektronischen Werken durch das staatliche Beihilfeverbot, das einen fairen Wettbewerb auf dem Gamesmarkt garantieren soll, untersagt. Dieses Verbot will Eumann aufheben und durch Fördermöglichkeiten mit klaren Kriterien ersetzen. Er begründet dies unter anderem damit, dass mit TV-Serien, Filmen oder Games deutsches Kulturgut exportiert und die heimische Wirtschaft gestärkt werde.
Auf dem internationalen Gamesmarkt spielt Deutschland bisher nur eine untergeordnete Rolle. Laut dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) verzeichneten deutsche Spiele im Jahre 2015 einen weltweiten Marktanteil von 6,5 Prozent. In Köln findet jährlich die Messe Gamescom statt, die laut Veranstalter 2017 unter dem Motto „Heart of Gaming“ mehr als 350.000 Besucher anzog.
Autor: ag