Köln | Die Verantwortlichen der Willi Ostermann Gesellschaft haben am heutigen Dienstag die Details für die bevorstehende Sessionseröffnung am Heumarkt und Alter Markt vorgestellt. Freunde des rheinischen Frohsinns müssen am Elften im Elften erstmals ein Euro Pfand für Getränkebecher aufbringen. Dafür gibt es auch im Programm Neues.

Für den Präsidenten der Willi Ostermann Gesellschaft, Ralf Schlegelmilch, hat die Entscheidung für ein Pfandsystem auch etwas Gutes. Denn traditionell sammelt die Gesellschaft für soziale Projekte und das wird auch in diesem Jahr weiter fortgesetzt. Das eingenommene Geld soll einer Familie Beck zugute kommen, deren 25-jährige Tochter an einer seltenen Erkrankungen leidet (MLB), die sie vorzeitig dement werden lässt. „Wir können nicht die Welt retten, aber punktuell Gutes tun“, erklärte Schlegelmilch die Spendenaktion. Spender wird automatisch, wer zwar seinen Pfandbecher, nicht jedoch die Marke zurückgibt, so der Plan.

Im Programm gibt es ebenfalls einige Neuerungen. So wird um 14:40 Uhr mit „El Dorado“ erstmals eine neu gegründete Band auf der Bühne stehen. Ein weiteren Highlight findet kurz zuvor statt. Dank der Zusammenarbeit mit dem LVR kommt es zu einem gemeinsamen Auftritt der „Klüngelköpp“ mit einem Gehörlosenchor. Nicht mehr ganz so neu ist eine Übersetzung der Veranstaltung in die Gebärdensprache, hier gab es im vergangenen Jahr Premiere.

Sauberkeit und Sicherheit im Fokus

Ausgehend von den Beratungen am „Runden Tisch“ haben sich Stadt und Karnevalisten auf ein gemeinsames Maßnahmenpaket geeinigt. So wird die Zahl der Toiletten rund um den Bereich Heumarkt / Alter Markt auf mehr als 700 erhöht. Zugleich soll auf die Toiletten mit neu gestalteten Hinweisschildern aufmerksam gemacht werden.

Schon im Vorfeld will man mit einer neuen Plakatkampagne, die auch auf den 130 City-Lights der Kölner Außenwerbung und mit mehr als 450 Stellen in Kölner U-Bahnen und Stationen zu sehen sein wird, auf mehr Anstand beim Feiern hinweisen. Auch die Deutsche Bahn und die Kölner Taxis werden sich an dieser Aktion beteiligen, teilte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn am heutigen Dienstag mit.

Die Kampagne und die dafür verwendete Bildsprache wird aus dem vergangenen Jahr übernommen, auch dank der positiven Reaktionen. Allerdings nehmen die Veranstalter in diesem Jahr die #metoo-Debatte mit in ihr Konzept auf. Auf dem zusätzlichen Plakat wird das „G“ mit „Grabschen“ übersetzt und angeprangert.

Zwar habe man im vergangenen Jahr erste Erfolge verbucht. Aber trotzdem gab es auch 2018 viel Kritik, vor allem an den Hinterlassenschaften der Partygemeinde. „Müll wegwerfen oder Wildpinkeln ist einfach nicht in Ordnung“, stellt Schlegelmilch klar. Er sieht hier auch die Eltern in der Pflicht. Und dass Stadt und Karneval sich am Runden Tisch verabreden, sieht der Präsident der Willi Ostermann-Gesellschaft ebenfalls positiv. „Es ist besser, miteinander zu reden, als gar nicht. Und die Ergebnisse dieser Beratungen können sich durchaus sehen lassen“, so sein abschließendes Fazit.

Autor: Ralph Kruppa
Foto: Christoph Kuckelkorn (links) und Ralf Schlegelmilch (rechts) stellen die neuen Hinweisschilder vor. Der Runde Tisch hatte sich zuvor auf ein Bündel an Maßnahmen für ein positives Stadtbild auch während der Sessionseröffnung geeinigt.