Köln | Er ist im Moment wirklich nicht zu beneiden. Haie-Verteidiger Moritz Müller bekam Anfang des Monats in Straubing einen Puck ins Gesicht. Das Ergebnis: Kieferbruch! Zwei Titanplatten und zehn Schrauben halten jetzt alles zusammen. Hier das report-k.de-Interview mit dem Pechvogel. 

report-k: Hallo Herr Müller, wie ist die Lage?

Müller: Ganz gut soweit. Ich habe nur noch wenige Schmerzen und auch schon wieder angefangen zu trainieren.

Was können Sie denn schon wieder machen?

Ich fahre jeden Tag zur Halle und mache Krafttraining, fahre Rad und absolviere ein spezielles Eistraining ohne Körperkontakt. Ich muss irgendwie meine Fitness halten. 

Also geht eigentlich fast alles schon wieder wie normal?

Naja, nicht ganz. Zum Beispiel an Jogging ist wegen der Erschütterung des Kiefers bei jedem Schritt noch nicht zu denken. Sonst sieht es aber wieder ganz gut aus.

Auch beim Essen?

Nein, das ist wirklich das Lästigste an der Verletzung. Die ersten zwei Wochen gab es nur Flüssignahrung. Da habe ich auch ein paar Kilo abgenommen. Aber jetzt kann ich zumindest schon wieder Bananen und sowas essen. Das ist schon mal ein Fortschritt. 

Denken Sie oft an den Moment zurück, in dem Sie den Puck abbekamen?

Nein, zum Glück nicht. Eigentlich nur, wenn ich von anderen darauf angesprochen werde – wie jetzt. Ich habe mir aber natürlich die Videos vom Spiel angesehen. Selbst erinnere ich mich nur noch an einen letzten Reflex mit einer Kopfdrehung zur Seite. 

Das war Gold wert, oder?

Das kann man sagen. Sonst wäre der Puck frontal eingeschlagen. Ich will gar nicht wissen, wie ich dann jetzt aussähe. 

Das Zuschauen seitdem muss hart sein…

Ja, das ist ganz schlimm. Du schaust das Spiel und siehst Deine Reihe ohne Dich auf dem Eis stehen. Das ist bitter. Aber Verletzungen gehören zu unserer Sportart dazu. Und die Jungs spielen extrem gut und erfolgreich. Dann fällt es etwas leichter zuzusehen. 

Wann können Sie wieder spielen?

Das ist schwer vorauszusehen. Ich würde jetzt mal schätzen in drei bis vier Wochen bin ich wieder dabei. Aber letztendlich müssen die Ärzte mir grünes Licht geben. Wir spielen ja kein Halma. Da sollte man kein Risiko eingehen. 

Kriegen Sie dann einen Spezialhelm?

Ja, das steht schon fest. Ich bekomme einen Helm mit einer speziellen Schiene, die meinen Kiefer schützen wird. Ohne diese würde ich noch viel länger aussetzen müssen. Und ich will keinen Tag zu lange zusehen. 

Dann drücken wir Ihnen die Daumen und wünschen gute Besserung!

Autor: mr | Foto: Mo Müller
Foto: Zog sich im Spiel gegen Straubing einen Kieferbruch zu: KEC-Verteidiger Mo Müller.