Köln | Wer hätte das gedacht? Trotz zuletzt drei Niederlagen in Folge stehen die Haie nach 18 Spielen souverän an der Spitze der DEL. Report-k.de sprach mit KEC-Geschäftsführer Thomas Eichin über den Saisonstart und das anstehende Legenden-Spiel am Donnerstag.

Report-k.de: Herr Eichin, was war denn da los in den letzten drei Spielen? Muss man sich jetzt Sorgen machen?

Eichin: Nein, es besteht kein Grund zur Panik. Wir sind nicht ausgeflippt als wir alles gewonnen haben und genauso ist jetzt nicht alles schlecht, weil wir drei Mal verloren haben.

Die letzten drei Niederlagen waren also nur Pech?

Nein, wir haben schon auch Dinge falsch gemacht. Aber Nürnberg hat einen der besten Kader in der DEL. Da kann man mal verlieren. Gegen Straubing und Wolfsburg hatten wir nicht das nötige Glück – und die beiden Torhüter der Gegner absolute Sahnetage. Das passiert im Sport. Außerdem spielt jetzt jedes Team gegen uns noch mal mit viel mehr Einsatz. Wir sind der Erste, den jeder schlagen will. Daran muss man sich auch erst gewöhnen.

Viele Leute hat der extrem starke Saisonstart überrascht. Sie auch?

Teils, teils. Ich wusste schon, dass wir im Sommer sehr gute Leute dazu geholt haben. Spieler wie Holmqvist, Tjärnqvist, Robinson, Minard oder Falk heben natürlich das Niveau noch mal an. Dass wir mit Abstand Erster sind, habe ich aber so nicht erwartet. Das ist allerdings jetzt auch nur eine schöne Momentaufnahme.

Ist die neue Transferpolitik die Abkehr vom „Bauen auf junge deutsche Spieler“?

Nein, das sehe ich nicht so. Auch jetzt haben Spieler wie Alex Weiß, Marco Ohmann oder Björn Krupp wichtige Rollen im Team. Wir werden auch in den kommenden Jahren neue junge Deutsche einbauen. Und was viele vergessen: Auch ein Philip Gogulla, Felix Schütz oder Moritz Müller sind ja noch nicht so alt.

Sind die Anforderungen in Köln speziell?

Ja. Man muss alles sehr gut durchdenken. Wir haben gesehen, dass man den Leuten in Köln immer sehr gutes Eishockey bieten muss. Die Stadt hat eine lange erfolgreiche Eishockey-Tradition. Die Zuschauer wollen deshalb sehen, dass die Haie um den Titel mitspielen. Und das wollen wir ihnen natürlich auch bieten.

Geht der KEC durch diese teuren Transfers finanzielle Risiken ein?

Nein! Wir haben jeden Transfer genau durchdacht und keinen Spieler geholt, der nicht in unseren Budgetrahmen passt. Spieler wie Ales Kranjc oder Rok Ticar waren zudem nicht wirklich teuer. Da wurde auch genau geschaut, wo es Schnäppchen zu machen gibt.

Und als Spitzenreiter läuft man ja jetzt ohnehin offene Türen bei den Sponsoren ein, oder?

Eichin (lacht): Nein, so einfach ist es auch nicht. Aber man merkt auf jeden Fall, dass das Interesse bei Sponsoren und auch beim Publikum deutlich gewachsen ist. Auch die Presse berichtet ja jetzt ganz anders über den Klub. Es geht in die richtige Richtung.

Und Donnerstag steht der KEC wieder im Blickpunkt: das Legendenspiel zum 40-jährigen Klubjubiläum steht an. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Auf das Wiedersehen mit Spielern wie Hicks oder Forslund, das wird bestimmt witzig. Man hat ja doch einiges zusammen erlebt. Im Moment haben wir noch sehr viel Zusatz-Arbeit wegen dieses Spiels. Aber ich glaube es wird sich lohnen.

Würden Sie als KEC-Fan kommen?

Keine Frage – das ist ein Muss! So viel Kölner Eishockey-Tradition an einem Tag auf dem Eis – das ist vielleicht eine einmalige Angelegenheit. Am Donnerstag werden wir alle zusammen in tollen KEC-Erinnerungen schwelgen – ob an die Lentstraßenzeit oder die Jahre danach. Das wird ein emotionaler Abend mit hohem Spaß- und Gänsehautfaktor. Ich freu mich auf jeden Fall sehr drauf!

Report-k.de dankt Ihnen für das Interview.

Autor: mr
Foto: Haie-Geschäftsführer Thomas Eichin nach dem Interview mit Report-k.de.