Köln | Es ist das Spitzenspiel der Liga im Sledge-Eishockey. Klar und verdient bezwingen die Spieler des Kölner Eis-Klubs am Sonntagvormittag im Lentpark die Ice Lions Langenhagen mit einem 3:0, den zehnfachen Deutschen Meister, in einem hartumkämpften Spiel. Derzeit stehen die Kölner auf Platz 3 der Bundesliga, während die Gäste aus Hannover die Tabellenspitze innehaben.

Sledge bedeutet übersetzt Schlitten und bezeichnet das Sportgerät, mit dem die Spieler sich auf dem Eis bewegen. Angetrieben werden die Schlitten mit zwei kurzen Schlägern, deren Griff-Enden mit Spikes besetzt sind. Sledge-Eishockey ist eine paralympische Sportart, die in den skandinavischen Ländern vor etwa 30 Jahren entwickelt wurde und die inzwischen in Europa genauso zu Hause ist wie in Nordamerika.

Das erste deutsche Team wurde 1996 in Hannover gegründet. Inzwischen gibt es sieben Teams in der Bundesliga. In Köln hat sich die Sportart in der Saison 2011/12 etabliert. Ihre sportliche Heimat hat sie beim Köln Eis-Klub gefunden, der daneben auch Curling, Eischnell- und Eiskunstlauf anbietet. Insgesamt betreiben in Deutschland etwa 100 Aktive Sledge-Eishockey. Zum Kölner Team zählen auch viele niederländische Nationalspieler, die in ihrer Heimat keine Vereine finden.

Unter den Besucher auf der Tribüne des Lentparks ist auch der ehemalige Haie- und Nationalspieler Andreas Pokorny, der das Nationalteam im Sledge-Eishockey als Bundestrainer betreut. „Ich habe vom Kölner Team einen sehr guten Eindruck. Das ist das Topspiel in der Liga und Köln hat sich die Führung mehr als verdient“, sagt der Coach.

Sein Blick geht schon in Richtung der WM in der kommenden Woche in Japan. „Wir wollen das Finale erreichen und uns für die Paralympics qualifizieren. Ziel ist die Rückkehr in die A-Gruppe“, sagt Pokorny.

Das Spiel gegen die Ice Lions gibt es beim WDR am Samstag um 17.05 Uhr zu sehen. Mehr Infos zum Kölner Sledge-Eishockey-Team gibt es im Internet. Ansprechpartner beim KEK ist Sebastian Kesseler unter sebastian.kesseler@me.com. Trainiert wird immer sonntags von 9 bis 10.30 Uhr. Mit spielen können Menschen mit und ohne Behinderung.

Autor: Stephan Eppinger