Köln | Titelverteidiger Rot-Weiss Köln konnte am Sonntagnachmittag nicht an die Glanzleistung vom 10:2 am Vortag gegen Nürnberg anknüpfen und musste sich bei West-Rivale Uhlenhorst Mülheim knapp aber auch nicht unverdient mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Dabei hatte Köln in der kuriosen Schlussphase sogar noch die Chance auf den Ausgleich.
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Uhlenhorst Mülheim – Rot-Weiss Köln 2:1 (1:0)
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Köln legte eine sehr druckvolle Anfangsphase hin, war über 20 Minuten die klar bessere Mannschaft und ständing im gegnerischen Kreis. Mülheim zeigte sich im Spiel nach vorn nicht ganz so gut wie noch am Samstag gegen Krefeld, verteidigte gegen den Sturmlauf der Rheinländer jedoch mit großem Engagement und hielt – auch dank eines hervorragend aufgelegten Lennart Küppers im Tor – die Null. Rot-Weiss vergab aber auch zahlreiche Chancen, darunter fünf Strafecken, von denen zum Beispiel eine Christopher Rühr im Nachschuss freistehend aus vier Metern über das Tor setzte. Auch wenn Mülheim nach 20 Minuten mehr Zugriff auf das Spiel bekam, mehr Ballbesitz hatte und öfter im gegnerischen Viertel auftauchte, wäre ein Rückstand zur Pause durchaus nicht überraschend gewesen. So aber leitete Köln selbst unglücklich den Angriff zum 1:ß für den HTCU ein. Die Gäste wollten nach Balleroberung gerade zum Konter ausschwärmen, da spielten sie sich selbst den Ball an den Fuß. Es gab Schlussecke, die zwar zunächst gehalten wurde, aber im Rebound war Julius Meyer zur Stelle und traf (35.).

Nach der Pause zeigte das starke Pressing der Mülheimer mehr Wirkung. Nahezu alle gefährlichen Aktionen der Gastgeber resultierten daraus. Köln hingegen kam nicht mehr so gut ins Spiel, erzielte so auch nur noch wenig Wirkung im Kreis. In der 43. Minute war Florian Adrians noch einmal frei durch, scheiterte aber zwei Mal an Schlussmann Küppers. Fast im direkten Gegenzug schlenzte Mülheim lang nach vorn, legte einmal quer auf Keegan Pereira, dessen Schuss in den Winkel abgefälscht wurde (44.). Köln hatte zwar noch Chancen per Ecke, aber „wir waren in dieser Phase schwach, haben im Aufbau zwar viel Aufwand betrieben, aber wenig Ertrag erzielt. Außerdem waren wir weder richtig griffig, noch gefährlich“, hatte RWK-Coach André Henning beobachtet. Kurios war dann die Schlussphase. Erst bekam Köln in der Schlussminute eine Strafecke zugesprochen, die Christopher Zeller 50 Sekunden vor Schluss auch verwertete. Dann kam noch einmal Marco Miltkau mit der argentinischen Rückhand zum Abschluss, traf dabei einen gegnerischen Fuß. Kurz darauf pfiffen die Schiedsrichter, die wegen technischer Probleme auf manuelle Zeitnahme umgestellt hatten, die Partie ab. Es kam zu Diskussionen, in dessen Folge entschieden wurde, die Ecke, die aus dem Fußspiel resultierte, doch noch auszuführen. Zeller trat an, zielte aber ein Stück zu hoch, und die Punkte blieben beim HTC Uhlenhorst.

Kölns Trainer André Henning: „Letztlich gibt es nichts zu diskutieren: Wir hatten heute viele Chancen, allein durch die Ecken. Aber wir waren heute insgesamt zu schwach, als dass wir unserem eigenen Anspruch entsprechend einen Sieg verdient gehabt hätten. Mülheim war heute stark und hat deshalb auch verdient gewonnen. Wir haben gesehen, dass wir noch einige Baustellen haben.“

[infobox]Tore:

1:0 Julius Meyer (KE, 35.)

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2:0 Keegan Pereira (44.)

2:1 Christopher Zeller (KE, 70.)

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Autor: ag, Q.: DHA