Berlin | Nach der Vorstellung des designierten DFB-Präsidenten Fritz Keller fordern Vertreter des Berliner Amateurfußballers eine Abspaltung der Basis vom Deutschen Fußball-Bund. „Das Verfahren zu seiner Nominierung bleibt empörend“, schreiben die Vereinsvorsitzenden Gerd Thomas und Bernd Fiedler in einem Beitrag für den „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).

„Die Amateure werden sich unweigerlich alleine organisieren müssen, wollen sie ernsthaft Gewicht erlangen. Erste Schritte diesbezüglich sind in vollem Gange.“ Thomas und Fiedler kritisieren, dass die Findungskommission zu eigenmächtig gehandelt habe und die Amateurvereine vom Verband nicht berücksichtigt wurden. „Die 54 Profiklubs stellen nur 0,2 Prozent aller Fußballvereine in Deutschland. Trotzdem bestimmen sie die Debatte, während die Mehrheit von 99,8 Prozent keinerlei Beachtung findet“, schreiben sie. Außerdem beklagen sie die Ja-Sager-Mentalität im System des DFB: Die „gnadenlose Intransparenz“ könne nur deshalb weitergeführt werden, weil die Landespräsidenten keine eigene Meinung anbrächten.

Dass die Düsseldorferin Ute Groth, die sich selbst als mögliche Kandidaten für das Präsidentenamt ins Spiel brachte, ignoriert wurde, können die Autoren nicht nachvollziehen: „Was hätte eigentlich dagegen gesprochen, beide (Keller und Groth) antreten zu lassen? So, wie es einer demokratischen Institution gut zu Gesicht stünde.“

Thomas und Fiedler haben die Gründung der Berliner Fußball-Interessengemeinschaft (BFIG) vorangetrieben, die sich um die Anliegen im Berliner Fußball kümmert. Thomas ist Vorsitzender des FC Internationale Berlin und Mitglied des Jugendbeirats im Berliner Fußballverband. Fiedler ist Chef des SFC Stern 1900 Berlin und war Mitglied im DFB-Wirtschaftsausschuss.

Autor: dts