Dortmund | Trotz des holprigen Saisonstarts hält Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, an den hochgesteckten Saisonzielen fest und will weiter deutscher Meister werden. „Daran korrigieren wir nichts. Wir versuchen alles. Nicht mehr, nicht weniger“, sagte der BVB-Geschäftsführer der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe).

Dazu erwartet er von seiner Mannschaft jedoch, dass diese sich nicht zu sehr an den eigenen Fähigkeiten berauscht: „Ich glaube, dass wir aufhören müssen, in unseren eigenen Fußball verliebt zu sein. Wir sollten stattdessen verliebt ins Gewinnen sein. Darum geht`s.“ Als Vorbild sieht Watzke den Stil des italienischen Serienmeister Juventus Turin: „Die sind extrem aufs Resultat fokussiert. Davon brauchen wir ein bisschen mehr. Also uns nicht nur über schönen Fußball definieren, sondern auch über knallharte defensive Einzelarbeit. Wenn wir Titel gewinnen wollen, müssen wir an dieser Weggabelung, an der wir uns gerade befinden, klar erkennen: Nur mit schönem Fußball wird das nichts!“ Die aktuelle Mentalitätsdebatte über seine Mannschaft, die zuletzt in der Bundesliga zweimal unentschieden gespielt hat (2:2 in Frankfurt, 2:2 gegen Bremen) und Tabellensiebter ist, bezeichnete Watzke als „reine Schlagwort-Diskussionen“, das Team habe „eine sehr gute Mentalität“.

In der Debatte über eine mögliche europäische Superliga sagte Watzke, der vor Kurzem erstmals ins Executive Board der europäischen Klub-Vereinigung ECA gewählt worden ist: „Erst einmal glaube ich nicht, dass es irgendeine europäische Superliga gibt, ohne die nationalen Ligen. Das ist nicht mehrheitsfähig.“ Ab 2024 könnte es aber eine Neuordnung geben, sagte Watzke, der glaubt, „dass es dann ein Format geben wird, bei dem es womöglich ein paar mehr Spiele gibt als bisher“. Für die Champions-League-Klubs, sagte der BVB-Geschäftsführer, könnte das dann bis zu vier Spiele mehr in der Saison bedeuten, „der Rahmen-Terminkalender würde das noch hergeben“.

Autor: dts