Köln | Eines stellte der Trainer des 1. FC Köln Peter Stöger vor dem Spiel gegen Union Berlin klar. Überall wo der 1. FC Köln auftritt handelt es sich um ein Top-Spiel, nur dieses Mal ist es auch Erster gegen Zweiter ein „Spitzenspiel“. Die Voraussetzungen für das Spiel seien interessant, nicht nur weil der FC 45.000 Besucher erwartet, sondern weil Berlin, die ja ins Rheinenergiestadion kommen noch nie auswärts verloren hat in dieser Saison und damit auch zu Recht ganz oben stehe.

Der FC habe im Training gut gearbeitet, gestern sei der intensivste Tag gewesen, so Stöger. Er gehe davon aus dass ihm der gesamte Kader zur Verfügung stehe, denn bis auf einige wenige kleine Blessuren seien alle fit. Auch Lehmann, der am heutigen Training nicht teilgenommen hatte, weil er kleinere muskuläre Probleme hatte und damit einen Tag pausieren sollte.

Berlin sei sehr gut organisiert, läuferisch stark und verfüge über eine gute Umsetzung von der Defensive zur Offensive und umgekehrt, etwa wenn man sehr schnell wieder die Räume zustelle. Dazu sei das Berliner Team sehr diszipliniert, so Stöger. Als positives Signal wertet Stöger, dass die Berliner oft ihre Tore aus Standardsituationen erzielt hätten, aber ausgerechnet beim Montagsspiel gegen den FC deren bester Schütze gesperrt sei. Stöger meint den 33-jährigen Kapitän der Berliner Torsten Mattuschka, der in Berlin liebevoll „Tusche“ genannt wird. Er ist der Freistoßschütze und führt derzeit gemeinsam mit dem Kaiserslauterner Mohamadou Idrissou und Mahir Saglik vom SC Paderborn die Top-Scorrerliste mit je zehn Punkten an. Anthony Ujah, vom ersten FC Köln, bringt es derzeit als bester Kölner auf sechs Punkte. Glaubt man dem Berliner Kurier, so wollen die Unionspieler so lange wie möglich einen Kölner Treffer verhindern, damit die Kölner Fans nervös werden und ihr Team auspfeifen und so demoralisieren. Denn die Berliner beschreiben die Kölner Fans als „ungeduldig“.

Peter Stöger fände es schön, wenn man gegen ein Team wie Berlin aus dem oberen Drittel drei Punkte holen könnte. Auch wenn er, wie immer betont, dass man, wenn man um die Meisterschaft spiele gar kein Spiel verlieren dürfe. Zur Aufstellung wollte sich der Trainer nicht äußern, verdeutlichte aber, wie schweirig es sei, bei einem so guten Kader die ersten Elf auf das Papier zu bringen. Da gebe es jede Woche Härtefälle. Allerdings sucht der Trainer, so stellt er es dar, schon frühzeitig den Dialog im Team mit den Spielern. Schon im Bus nach dem Spiel würde über die nächste Herausforderung gesprochen. Das Trainerteam beobachte dann auch intensiv die Trainingseinheiten, wobei auch hier alle Spieler Vollgas geben würden, lobte Stöger.

Die Kölner werden übrigens im Karnevalstrikot auflaufen. Peter Stöger gefällt das Trikot und die Idee. Er findet, dass sei eine gute Geschichte, die auch logisch sei, denn in Köln bestimmten drei Dinge: Dom, Karneval und FC. Die Kölner erwarten rund 1.200 Fans aus Berlin. In allen Kategorien gebe es noch Karten, so ein Sprecher des 1. FC Köln.

Autor: ag
Foto: Peter Stöger vor dem Spiel gegen Union Berlin