Köln | Am Freitagabend (18 Uhr) tritt der 1. FC Köln bei Union Berlin an. Ein Stammspieler der letzten Partie sieht dieses Spiel dann nur am Fernseher. Trainer Holger Stanislawski berief Mittelfeldspieler Adil Chihi nicht in den Kader.

Ohne Chihi: Die Frage nach dem Personal ist bei der Pressekonferenz meist nur eine Formalie. Die Startaufstellung verrät der Trainer eh nie. Die Verletzten sind klar. Und bei den angeschlagenen Spielern geht es um „ja, vielleicht“ oder „nein, vielleicht“. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Union Berlin war das anders. „Chihi, Tese, Ishak und Lehmann fliegen nicht mit nach Berlin“, erklärte Stanislawski fast beiläufig.

Schwache Trainingsleistung: Jeder, der das Spiel gegen St. Pauli am Montag gesehen hat, wird nicht sehr überrascht sein, dass der Trainer nicht mehr voll in die Fähigkeiten von Chihi vertraut. Eine Vielzahl an FC-Angriffen endete bei Chihi, der oft kopflos auftrat, sich gleichzeitig aber immer wieder herausnahm, Mitspieler lautstark zu kritisieren. Jetzt hat es ihn erwischt. „Ich möchte da jetzt gar nicht viel zu sagen. Ich habe mich einfach nach dem Training dazu entschieden, auf ihn in Berlin zu verzichten und Punkt“, so Stanislawski.

Zwei dabei: Unterdessen werden mit Miso Brecko und Dominic Maroh zwei Spieler in Berlin auflaufen können, die unter der Woche noch angeschlagen waren. „Sie sind dabei und als Absicherung falls es bei einem der beiden doch nicht geht, haben wir noch Lukas Kübler dabei“, erklärte Stani. „Das passt schon.“

Torflaute brechen: Dass Freitag endlich auch mal wieder ein Ball ins Tor passt, daran glaubt der FC-Coach fest. „Ich bin von Natur aus Optimist und sehe einfach, was auf dem Platz passiert. Am Montag hatten wir 22 Torschüsse. Ich kann mich an kein Spiel in den letzten Jahren erinnern, bei dem St. Pauli so viele Schüsse aufs Tor bekommen hat. Nicht mal in der ersten Liga.“

Aufstieg kein Thema: Von dieser ersten Liga möchte Stanislawski schon mal überhaupt nichts hören. „Die Fachleute und Experten können gerne darüber diskutieren, ob wir jetzt den Aufstieg schon abschreiben können. Für ist das überhaupt kein Thema. Ich konzentriere mich nur auch meine Arbeit, die sehr reichhaltig ist.“ Wie auch beim Abschlusstraining am Donnerstag, mit dem Stani offenbar alles andere als zufrieden war. Stani: „Es lief nicht ganz so fluffig, wie ich es mir vorgestellt hätte und das habe ich dann auch recht deutlich allen gesagt.“

Super Abend: Aber mit schlechter Generalprobe im Rücken spielt es sich bekanntlich besonders gut. Und nicht nur deshalb freut sich der Trainer auf einen „super Fußballabend in Berlin“. Rund 1500 FC-Fans werden ihr Team bei diesem Spiel unterstützen. Der erste Sieg soll endlich eingefahren werden. Adil Chihi wird dieses Spiel nur vor dem Fernseher sehen.

Autor: mr
Foto: Chihi muss zu Hause bleiben