München | Günter Netzer hat seinem alten Weggefährten Jupp Heynckes zum neuen Job gratuliert. „Meine Hochachtung vor diesem Schritt könnte nicht größer sein“, sagte der 73-Jährige der „Welt am Sonntag“. Ich selbst sei ja ein Jahr älter als Heynckes und besitze nicht annähernd so viel Besessenheit und Willen, noch einmal tätig zu werden wie er.

Er könne die Bayern nur beglückwünschen, dass ihnen diese Idee gekommen Sei: „Meines Erachtens gab es keine bessere – für den Augenblick jedenfalls.“ Heynckes verschaffe dem Klub, was derzeit unbedingt notwendig sei: „Vor allem Ruhe, weil er sich eine große und berechtigte Akzeptanz erworben hat. Er hat zudem in den vergangenen Jahren ja nicht das Rentnerdasein gelebt wie ich, sondern war noch oft mitten im Geschehen. Er kann sich diese Position zurecht zutrauen.“ Dass die Münchner sich nicht für Thomas Tuchel entschieden haben, könne er nachvollziehen, sagte Netzer: „Tuchel jetzt zu holen und ihm jetzt diese Aufgabe aufzubürden, wäre meiner Meinung nach ein Fehler gewesen. Zumal Tuchel, den ich sehr schätze, seit seiner Zeit in Dortmund den Ballast mit sich trägt, als menschlich schwierig zu gelten. Unter diesen Umständen jetzt bei den Bayern einzusteigen wäre eine gewaltige Aufgabe gewesen.“ Jede noch so kleine Kleinigkeit wäre beäugt und hochgespielt worden und hätte für zusätzliche Unruhe gesorgt, glaubt Netzer: „Solch ein Szenario haben die Bayern mit Heynckes` Verpflichtung vermieden.“

Autor: dts