Berlin | Linken-Chefin Katja Kipping will die Erlaubnis der Bundesregierung zur Fortsetzung der Fußball-Bundesliga-Saison an die Bedingung knüpfen, dass die Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen werden. „Weder sollten Fans jetzt zu den Stadien pilgern noch Sky-Corona-Partys bei dem einen Bekannten feiern, der eben doch ein Abo hat“, sagte Kipping den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Mittwochsausgaben). Stattdessen fordere sie „Fußball für alle im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Die Bundesregierung könnte die Freigabe der Spiele an diese Vorgabe binden“, so die Linken-Politikerin weiter. Der Fußball lebe von seinen Fans, und er müsse für alle Fans zugänglich bleiben. In die Stadien könnten sie wegen der Corona-Pandemie jedoch nicht und der Zugang über das Bezahl-Fernsehen sei „für viele, gerade jetzt, einfach zu teuer“, so Kipping.

Darum sei die Übertragung der Spiele eine denkbare Lösung. Bis zuletzt wurden Ausschnitte der Spiele in der „Sportschau“ der ARD und im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF gezeigt. Komplette Spiele gab es dort aber nur in Ausnahmefällen zu sehen.

Die Rechte für die Live-Übertragungen liegen nämlich beim Bezahlsender Sky und dem Streamingdienst DAZN. „Für Vereine, die durch den Einkommensausfall in finanzielle Bedrängnis“ kämen, „könnten Spieler und Manager durchaus in Erwägung ziehen, einen Teil ihrer Gehälter dem Verein zur Verfügung stellen“, sagte die Linken-Chefin den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Dem Vernehmen nach sind dies 13 Klubs in der ersten und zweiten Bundesliga. Zuletzt hatte sich wie Kipping auch der ehemalige Manager von Werder Bremen, Willi Lemke, dafür ausgesprochen, die Spiele frei zugänglich zu übertragen, um Fan-Ansammlungen zu vermeiden.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte das mit Hinweis auf Verträge mit den Sendern bislang abgelehnt.

Autor: dts