Frankfurt am Main |aktualisiert | Bundestrainer Joachim Löw hat entspannt auf die Kritik am Führungsstil der deutschen Nationalmannschaft durch Bayern-Präsident Uli Hoeneß reagiert. „Es ist mir inzwischen egal, wer was zu diesem Thema sagt“, konterte Löw am gestrigen Montag beim Treffpunkt des DFB-Teams in Frankfurt am Main die Kritik des Bayern-Präsidenten. Hoeneß hatte zuvor in einem Interview mit dem „Spiegel“ „mehr Druck“ statt „guter Laune“ im Umgang des Nationaltrainers mit seiner Mannschaft gefordert.

Ständig ginge es in den Vorbereitungen darum, welche Tischtennisplatte wohin geflogen werden müsse, so der Präsident des FC Bayern München. Bereits zwei Wochen zuvor sagte Hoeneß dem Magazin „11Freunde“, dass „Löw sein Verhalten gegenüber den Spielern dringend überdenken“ müsse. Außerdem könne Bundestrainer Löw nur die letzten fünf Prozent aus den Spielern herauskitzeln, wenn sie etwas härter angefasst werden würden.

Joachim Löw bleibt seiner Methode allerdings trotz der Kritik treu. „So lange die Spieler in diesem Maße konzentriert und intensiv arbeiten, was bislang immer der Fall war, werden wir die Dinge auch weiter so handhaben“, erklärte der DFB-Coach mit Blick auf die Kritik. Heute sei er völlig entspannt, wenn er solche Dinge höre, betonte Löw dabei.

DFB-Kapitän Lahm stärkt Löw den Rücken

Nach der Kritik an Bundestrainer Joachim Löw hat DFB-Kapitän Philipp Lahm dem Nationalcoach den Rücken gestärkt. „Aus meiner Sicht ist klar: Jogi Löw spricht Dinge ganz klar an. In der Halbzeit, vor dem Spiel, wie auch danach“, sagte Lahm im Gespräch mit der am morgigen Mittwoch erscheinenden „Sport Bild“.

Ob das hart sei oder nicht, wolle Lahm nicht beurteilen. „Wichtiger finde ich, dass Jogi Löw eindeutig eine klare Linie hat“, sagte der Verteidiger des FC Bayern München. Hoeneß hatte zuvor in einem Interview mit dem „Spiegel“ „mehr Druck“ statt „guter Laune“ im Umgang des Nationaltrainers mit seiner Mannschaft gefordert.

Bierhoff von Hoeneß-Kritik enttäuscht

DFB-Manager Oliver Bierhoff hat sich nach der Kritik von Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Führungsstil von Bundestrainer Joachim Löw enttäuscht gezeigt. „Ich persönlich finde es nicht gut, wenn wir Verantwortlichen im Fußball uns persönlich bewerten. Wir haben uns auch nicht über die Bayern ausgelassen“, erklärte Bierhoff auf einer DFB-Pressekonferenz am Dienstag. Der Bayern-Präsident habe sich zuletzt „zu vielen Themen geäußert. Weißrussland, Ukraine, da darf auch die Nationalelf nicht fehlen. Ich nehme das jetzt mal als gut gemeinten Rat an“, so Bierhoff weiter, der nicht überdies daran glaubt, dass die Kritik von Hoeneß die DFB-Elf durcheinander bringen werde. „Wir wissen, wie Uli Hoeneß ist, dass er es gut meint“, betonte der frühere Nationalspieler.

Autor: dts
Foto: Symbolfoto