Köln | Beim Heimspiel am Montagabend (20.15 Uhr) gegen den FC St. Pauli kann FC-Trainer Holger Stanislawski fast aus dem Vollen schöpfen. Die Qual der Wahl ist groß wie nie.

Verkehrte Welt: Der FC steht nach vier Spieltagen mit nur einem Punkt da. Und trotzdem ist die Stimmung rund ums Geißbockheim richtig gut. Noch am Sonntagmorgen ließ es sich eine große Gruppe FC-Anhänger nicht nehmen, dem Team nach dem Training Mut für das Top-Spiel zu machen. „Eine tolle Aktion“, erklärte Stanislawski in der anschließenden Pressekonferenz. „Die Fans haben dem Team gesagt, dass ihnen gefällt, wie wir spielen und dass wir so weitermachen sollen. Es ist schön zu sehen, dass in Köln nicht alle nur auf die Ergebnisse schauen.“

Neue Jungs: Damit diese (guten) Ergebnisse bald folgen, hat der FC mit dem nigerianischen Torjäger Anthony Ujah (21) und Mittelfeld-Flo Sascha Bigalke (22/58 kg) Anfang des Monats noch zwei neue talentierte Spieler für die Offensive dazuverpflichtet. „Beide machen einen sehr guten Eindruck. Anthony arbeitet gut im Training und ist ein richtiger Wühler. Sascha spielt einen tollen finalen Ball in die Spitze und ist auf jeden Fall eine Option für die Startelf“, beschreibt Stanislawski. Trotz dieses Lobs dürfte allerdings nur Ujah von Beginn an auflaufen, Bigalke winkt eine Einwechslung.

Große Auswahl: Das wäre zumindest keine Riesen-Überraschung. Immerhin ist die Auswahl im Mittelfeld so groß wie nie in dieser Saison. Mit Adil Chihi, Christian Clemens, Thomas Bröker, Mato Jajalo und Daniel Royer hat Bigalke gleich fünf hochkarätige Konkurrenten um drei offensive Plätze im Mittelfeld. Bröker, Clemens und Royer könnten hier die Nase vorne haben. „Es ist ja auch nicht schlimm, wenn man noch ein bisschen Offensiv-Power auf der Bank hat und noch was nachlegen kann“, erklärt Stanislawski. Einen Einsatz des angeschlagenen Matthias Lehmann (Achillessehnen-Reizung) schließt er derweil nicht aus. „Wir wollen bei Matze aber nichts überstürzen“, erklärt der Trainer ebenso. Einsatz unwahrscheinlich.

Alte Liebe: Dass „Stani“ mit St. Pauli auf das Team trifft, bei dem er selbst 18 Jahre aktiv war, möchte er indes nicht an die ganz große Glocke hängen. „Die Zeit bei Pauli auszublenden wird Montag nicht schwer. Ich habe dort natürlich viele schöne Momente gehabt und viel vom Klub bekommen. Aber ich habe auch sehr viel zurückgegeben und bin jetzt mit ganzem Herzen Trainer des 1. FC Köln“, sagt er. Dem Kiez-Klub, der mit nur fünf Punkten ebenfalls keinen Traum-Start erwischte, möchte er in jedem Fall nichts (mehr) schenken.

Gute Kulisse: Und so können rund 45.000 Zuschauer (abzüglich 3.000 Pauli-Fans) auf den ersten FC-Sieg der Saison hoffen. „Das wird wieder eine gigantische Kulisse für ein Zweitliga-Spiel“, freut sich Stanislawski. „Wir wissen das zu schätzen und die Jungs wollen mit allem, was möglich ist, endlich den Bock umstoßen und gewinnen.“ Glücksbringer Hennes muss sich also in Acht nehmen…

Autor: mr
Foto: Trainer Stanislawski