Mönchengladbach | Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter hat sich besorgt über die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs geäußert. Der „Welt am Sonntag“ sagte er, er habe derzeit „ein bisschen das Gefühl, dass sich der Fußball in eine Richtung entwickelt, über die man nachdenken sollte“.

Immer mehr Geld werde hineingepumpt, der Sport spalte sich zusehends von der „normalen“ Gesellschaft ab: „Wir sind abgeschottet. Das war bei Profifußballern vielleicht schon immer so, aber ich habe das Gefühl, dass es zunimmt.“ Nach Ginters Ansicht verdienen Fußball-Profis heutzutage zu viel Geld. „Wenn ich sehe, wie Bauarbeiter oder Krankenpfleger schuften müssen und dafür ein Gehalt bekommen, mit dem sie kaum über die Runden kommen, dann muss ich sagen: Natürlich verdienen wir Fußballer zu viel“, sagte der Spieler von Borussia Mönchengladbach: „Sicher, wir unterhalten sehr viele Menschen, bereiten ihnen ein paar schöne Stunden, und gute Spiele anzuschauen ist ein tolles Erlebnis. Dafür geben wir auch ein großes Stück unseres Privatlebens auf. Aber wir leisten ja nichts Essentielles – wie Ärzte, die Leben retten oder Leute gesund machen.“ Das seien Dinge, die für die Gesellschaft wirklich wichtig sind: „Fußballspielen fällt da nicht unbedingt unter diese Kategorie.“

Autor: dts