Köln | Mehr als jeder zehnte Deutsche (12,2, Prozent) wäre bereit, zumindest zum Teil seinen Job zu riskieren, um die Fußball-WM im Fernsehen verfolgen zu können. Das ergab eine Umfrage von SurveyMonkey, einem Online-Befragungsunternehmen, anlässlich der Fußball-WM 2014 in Brasilien.

In Nordrhein-Westfalen würden laut der Befragung nur 10,5 Prozent für die WM zumindest teilweise den Job riskieren. Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Deutschen sagt, so die Umfrage, dass ihr Unternehmen keinerlei Sonderregelungen zur WM anbietet.

Mehr als jeder zehnte Deutsche (12,2 Prozent) ist bereit, zumindest zum Teil seinen Job zu riskieren, um die WM zu schauen, in Brasilien ist es fast jeder Vierte (24,7 Prozent).

In Deutschland ist Berlin Zentrum des Fußballfanatismus: Fast doppelt so oft wie im Bundesdurchschnitt würden die Berliner zumindest teilweise ihren Job für die WM aufs Spiel setzen: Fast jedem Fünften (19 Prozent) geht Fußballgucken vor Arbeit, so die Umfrage. Auch in Baden-Württemberg – dem Musterländle – liegt die Bereitschaft, seinen Job für die WM zu riskieren, mit 18,4 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt. Jeder sechste bayerische WM-Zuschauer (15,3 Prozent) würde teilweise seinen Job für die WM riskieren.

Dass so viele Deutsche bereit wären, ihren Job für die WM zu gefährden, könnte daran liegen, dass sich die hiesigen Unternehmen recht unflexibel zeigen: Knapp die Hälfte (44 Prozent) der befragten erwerbstätigen WM-Zuschauer sagen, alles gehe seinen gewohnten Gang und ihre Arbeitgeber bieten keine Sonderregelung zum sportlichen Großereignis des Jahres.

Jeder Sechste (16,1 Prozent) gab der Studie zufolge an, in seinem Betrieb seien Arbeitszeitanpassungen während der WM möglich. Fast jeder dritte erwerbstätige WM-Zuschauer (30,9 Prozent) weiß nicht, ob sein Unternehmen besondere Regelungen haben wird.

Im Gastgeberland Brasilien ist laut Umfrage sogar fast jeder Vierte (24,7 Prozent) bereit, seinen Job zumindest teilweise aufs Spiel zu setzen, um dem brasilianischen Team beim Kicken zuschauen zu können. Falls der Arbeitgeber WM-Gucken nicht erlaubt, würden 27 Prozent der Befragten trotzdem heimlich (z.B. online) das Spiel verfolgen und 2,6 Prozent würden der Arbeit einfach ganz fern bleiben.
Jedoch gaben 76,4 Prozent der erwerbstätigen brasilianischen WM-Zuschauer an, die Spiele mit Zustimmung des Arbeitgebers bei der Arbeit oder aber zuhause schauen zu können. Nur 5,6 Prozent der Arbeitgeber in Brasilien bieten demzufolge keinerlei Sonderreglungen zur Fußball-WM an.

Diese Zahlen sind das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.016 erwerbstätigen deutschen und 534 erwerbstätigen brasilianischen WM-Zuschauern durch SurveyMonkey.

SurveyMonkey wurde 1999 gegründet und bietet Möglichkeiten, eigene Online-Umfragen zu erstellen. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge weltweit über 275 Mitarbeiter. Firmensitz ist Palo Alto, Kalifornien, USA.

Autor: dd
Foto: Public Viewing (Archivfoto)