Berlin | Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Entwicklungen im Fall Hajo Seppelt als „Bankrotterklärung“ für die FIFA-Vergabekriterien kritisiert. Dass ein profilierter Journalist wie Seppelt aus Sorge um seine Sicherheit nicht zur WM reisen könne, sei ein Einschnitt in der WM-Geschichte, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Donnerstag. „Die Verpflichtung der russischen Regierung, die Pressefreiheit zu achten, war ein leeres Versprechen.“

Der Vorfall zeige einmal mehr, dass sich Sport und Politik nicht trennen lassen. „Der DFB muss sich als mitgliederstärkster Sportverein der Welt und einflussreicher Akteur innerhalb der FIFA öffentlich und in deutlichen Worten dafür einsetzen, dass Journalisten ungehindert aus dem Gastgeberland berichten können“, so Mihr. Eine Reise zur WM würde für Seppelt „eine Ausnahme sein“, die durch die Akkreditierung der FIFA bedingt sei, sagte Botschaftssprecher Denis Mikerin russischen Medien zufolge.

Autor: dts