Am 1. Mai kämpfen der VfL Wolfsburg und der SC Freiburg im Rheinenergie-Stadion um den Titel. Davor gibt es das große Familienfest für die Fans.

Köln | „Niemand hätte vor zehn Jahren gedacht, dass das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln so eine Erfolgsgeschichte wird. Das ist ein herausragendes Sportevent, dass sich immer weiterentwickelt hat und das ein wichtiges Element für die Sportstadt geworden ist. Die Vorfreude auf den 1. Mai ist groß“, sagt Gregor Timmer als Leiter des Sportamtes.

Am 1. Mai ist im Rheinenergie-Stadion um 17.15 Uhr Anstoß für das Finale zwischen dem Stammgast VfL Wolfsburg und dem Neuling SC Freiburg. Davor gibt es ab 11.11 Uhr auf den Vorwiesen ein großes Familienfest und schon früher am Tag ab 9.30 Uhr ein Kinder- und Jugendturnier mit 1200 Nachwuchskickerinnen. Zum Finale selbst werden mehr als 18.000 Zuschauer erwartet. Bislang wurden 8600 Tickets verkauft. Übertragen wird das Finale in der ARD.

Mit vor Ort wird auch Torwartlegende und Sportbotschafter Toni Schumacher sein: „Meine erste Begegnung mit dem Fraufußball kam durch Bergisch Gladbach, dem Vorreiter, der Weltmeister war und der Frauenfußball bekannt gemacht hat. Es ist großartig, dass es für das Kölner Finale eine Verlängerung gibt“, sagt der Vizepräsident des FC. Die Freiburger müssten gegen Wolfsburg einen hohen Berg erklimmen. „Aber das ist das Tolle am Pokal, dass auch die kleineren Teams den Favoriten schlagen können.“

Der VfL will in Köln den sechsten Titel holen. In den vergangenen vier Jahren hatte der VfL immer die Nase vorne. Dazu kam der Titel 2014. „Da haben sich die Frauen einen Namen gemacht und die Männer in Wolfsburg sind neidisch. Der VfL wird im Finale mit breiten Schultern auflaufen. Aber die Freiburger werden alles daransetzen, dass die Serie des VfL beendet sein wird“, sagt Schumacher.

Begeistert vom Pokalfinale ist auch der frühere Höhner-Schlagzeuger und Sportbotschafter Janus Fröhlich: „Meine Enkelin ist vier und beginnt jetzt mit dem Fußballspielen bei uns zu Hause im Garten. Ihre Mutter hat sich in dem Alter noch mehr für Pferde interessiert. Das wird am 1. Mai wieder ein tolles Fest, weil man vor Ort auch verschiedene Sportarten ausprobieren kann und weil es ein tolles Musikprogramm gibt“, freut sich Fröhlich. Erwartet werden auf den Vorwiesen Bands wie Lupo, Stadtrand und die Rockemarieche. Außerdem werden auch die Voice Kids zu Gast sein.

Ein Heimspiel hat die gebürtige Kölnerin Sara Doorsoun: „Für mich ist das wie nach Hause zu kommen. Früher war ich mit der Familie als Fan im Stadion, jetzt stehe ich mit der Mannschaft im Finale. Zweimal war ich mit einem anderen Team der Underdog, der verloren hat. Jetzt will ich den Titel unbedingt holen. Die Atmosphäre in Köln ist einfach genial. Ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich an die früheren Finals denke“, sagt die Wolfsburger Mittelfeldspielerin.

Als Dauergast ist der VfL stetig im Finale vertreten: „Wir machen in Wolfsburg eine gute Arbeit und geben jeden Tag Vollgas. Und wir sind im Pokal noch immer noch hungrig auf den Titel. Gegen Freiburg wird es für uns ein unangenehmes Spiel werden. Der SC ist schnell und technisch gut besetzt. Man wird uns das Leben ziemlich scher machen und Freiburg hat ja nichts zu verlieren“, sagt Doorsoun über das gegnerische Team.

In Freiburg war die Freude über den Finaleinzug riesengroß: „Da gab es alle Gefühle – es wurde geschrien, gesungen und gefeiert. Wolfsburg ist eine Supermannschaft, die verdient an der Tabellenspitze steht. Aber wir haben schon gute Spiele gegen den VfL gezeigt. Wenn wir den Pokal holen wollen, müssen wir und 90 Minuten voll konzentrieren und fokussieren. Das Team muss als Einheit funktionieren, nur so können wir Wolfsburg schlagen“, sagt Verteidigerin Jobina Lahr. Von der Größe des Finales beeindrucken lassen, will sich die Spielerin nicht. „Es ist egal ob 2000 oder 20.000 Zuschauer da sind, Fußball ist Fußball. Wir müssen das Drumherum einfach ignorieren.“

Begeistert vom Finale ist Freiburgs Managerin Birgit Bauer: „Das ist positiver Stress für den Verein, da werden alle mit nach Köln kommen. Das wird ein enges Spiel und am Ende werden wir es gewinnen. Jetzt haben wir heute bei der Pressekonferenz den Pokal mal angeschaut, nun wollen wir ihn auch mitnehmen. Das Finale hat große Bedeutung für den Verein, für unsere Männer ist ja der Pokal nicht so ihr Ding.“

Autor: Von Stephan Eppinger