Gummersbach | In den letzten fünf Spielminuten drehten die Gummersbacher die Partie gegen den TBV Lemgo. Denn fünf Minuten vor dem Ende führten die Lemgoer mit 28:24. Am Ende stand 29:28 für die Oberbergischen auf dem Spielbericht.

Bis dahin war es das erwartete Spiel auf Augenhöhe zweier junger Mannschaften. Nicht immer fehlerfrei, aber voller Tempo und Einsatz. In der Anfangsphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Dem VfL gelang viel aus dem Rückraum, Lemgo war vor allem über seine beiden Außen Tim Hornke und Patrick Zieker gefährlich. Nach dem 14:9 durch Raul Santos (19.) verpasste es der VfL allerdings, die Führung auszubauen respektive den Vorsprung zu halten durch einige überhastete Angriffsaktionen.

Nach dem Wechsel kam Lemgo dann hellwach auf die Platte, fest entschlossen, hier und heute noch etwas zu erreichen. Schnelle Abschlüsse gegen die nicht immer sattelfeste VfL-Deckung führten den TBV heran und vorbei. Nach dem 22:22-Ausgleich durch Benjamin Herth per Tempogegenstoß (44.) wirkte Gummersbach beeindruckt. Im Angriff lief nun nicht mehr so viel zusammen und auch TBV-Keeper Nils Dresrüsse war zur Stelle. Im Angriff wirkte der VfL nun fahrig und ideenlos. Schindler, Jonsson und Becker ließen klare Chancen liegen und ermöglichten Lemgo das 24:28, ehe das unglaubliche VfL-Finale folgte.

Stimmen zum Spiel:

Niels Pfannenschmidt (Trainer TBV Lemgo): „Das ist natürlich bitter. Glückwunsch an den VfL. Wir haben wieder gut gespielt, aber am Ende bleibt nur so etwas wie Mitleid. Ist es die Angst vorm Gewinnen? Ich weiß es nicht. Wir haben erneut eine richtig gute Leistung abgerufen, aber erneut stehen wir mit leeren Händen da. Langsam wird es Zeit, auch einmal die nötigen Ergebnisse einzufahren.“

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Ich kann Niels sehr gut verstehen. Wir haben heute gegen eine sehr starke Mannschaft gespielt und hatten streckenweise unsere Probleme. In der ersten Hälfte haben wir es verpasst, nach einer Fünf-Tore-Führung nachzulegen. In dieser Phase waren wir etwas überhastet, und auch nach dem Wechsel waren wir uns etwas zu sicher. Plötzlich führte Lemgo, und dann haben wir in der Schlussphase noch einmal alles mobilisiert.“

Autor: ag, Q.: VFL Gummersbach