Gummersbach | Trotz einer aufopferungsvollen kämpferischen Leistung und vielen starken Aktionen, gab es auch am heutigen Nachmittag gegen den deutschen Rekordmeister aus Kiel nichts Zählbares zu holen. Aber eines ist ja auch klar: Will man dieses Ausnahmeteam schlagen, darf man sich eben kaum einen Fehler erlauben, und dafür war die Anzahl der ausgelassenen VfL-Chancen und technischen Fehlern heute noch etwas zu hoch. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte beim VfL zum Saisonstart. Durch einen Schindler-Treffer zum 13:15 kam der VfL aus der Kabine und wollte es noch einmal wissen. In dieser Phase bewies vor allem Julius Kühn seine Wurfqualitäten, und bei seinem Hammer zum 15:16 keimte die Hoffnung auf eine Sensation in der Westfalenhalle kurz auf. Durch zwei schnelle Wiencek-Tore schlug der THW schnell zurück, aber der VfL gab noch lange nicht auf, denn die Chancen ergaben sich weiter, zumal Lichtlein weiter überragend hielt.

VfL Gummersbach – THW Kiel 26:30 (12:15).

Leider bekam Raul Santos gleich zwei Gegenstoßanspiele nicht zu fassen, was der THW unmittelbar auf der Gegenseite nutzte. Kühn schoss sein Team zwar noch einmal auf 19:22 heran, aber zu mehr sollte es nicht mehr reichen. Das 19:24 durch den starken Duvnjak war schließlich so etwas wie die Vorentscheidung. Gummersbach kämpfte weiter nach Kräften, aber näher als drei Treffer (25:28 durch den starken Jonsson) kamen sie nicht mehr heran. Am Ende ließ sich aber die geschlossen starke Mannschaft des VfL von den 11.000 Besuchern für den Achtungserfolg verdient feiern.

Die Partie begann nach dem Geschmack des THW. Tor Weinhold, Gegenstoß, und schon stand es 0:2. Gummersbach fiel im Angriff gegen die bewegliche THW-Deckung zu wenig ein, und die Durchschlagskraft aus dem Rückraum war ebenfalls nicht da. Kiel deckte aggressiv, eroberte einige Bälle und schaltete schnell um. Beim Stande von 2:5 (11.) stand Carsten Lichtlein dann im Mittelpunkt. Zunächst hielt er einen Siebenmeter gegen Canellas und entschärfte auch noch den nächsten Gegenstoß. Leider konnten die Angreifer auf der Gegenseite kein Kapital daraus schlagen, und der nächste Gegenstoß der Kieler saß zum 2:6. Aber es kam noch schlimmer. Beim Stande von 3:8 stieß Evgeni Pevnov unglücklich mit Christoph Schindler zusammen und musste bis zur Pause behandelt werden. Mit einem starken Carsten Lichtlein im Rücken und einer guten Deckungsleistung warf sich der VfL dennoch auf 6:9 heran. Durch zwei Strafzeiten in kurzer Folge gegen Bult und Schindler zog der THW allerdings mit einem 3:0-Lauf wieder recht deutlich auf 6:12 davon.

Bereits nach gut 20 drohte somit die Vorentscheidung dieser Partie, aber der VfL kämpfte sich erneut in das Spiel zurück. Kühn sorgte für Tore aus der Distanz und nun wurden auch die Gegenstoßchancen genutzt. Nach dem 9:14 durch einen schönen Dreher von Weinhold, war sich Kiel offenbar zu sicher, und durch drei VfL-Tore in Folge von Kühn, Santos und von Gruchalla war der VfL plötzlich auf zwei Tore dran. Die letzte schnelle Mitte mit dem folgenden 12:15 durch Toft Hansen eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff konnte der VfL allerdings nicht adäquat verteidigen. Dennoch war die Spannung wieder da.

Autor: ag | Q: VFL