Köln | Die Freibad-Saison ist eröffnet. Nach Schließung aller Schwimmbäder am 16. März dürfen seit Christi Himmelfahrt zumindest die Freibäder wieder ihre Pforten öffnen. Maskenpflicht herrscht nur beim Einlass und in den Umkleidekabinen. Besucher müssen das Ticket fürs Schwimmbad vorher online kaufen und sich registrieren. Einlass gibt es nur in dem beim Ticketkauf gewählten Zeitfenster. Hallenbäder machen voraussichtlich an Pfingsten wieder auf.

„Sie wissen nicht, wieviel Meter Absperrband wir in den letzten Tagen geklebt haben“, berichtet KölnBäder-Geschäftführerin Claudia Heckmann am Tag der Freibad-Eröffnung sichtbar erleichtert. Das Gröbste ist erst einmal geschafft – das neue System funktioniert. Zumindest fürs Erste: „Wir üben noch“, sagt Marc Riemann, der Leiter des Bäder-Betriebsmanagements. Eigentlich wirkt alles wie immer in diesem Tag im Stadionbad: Der Himmel ist blau, die Sonne strahlt, auf den Stufen halten Menschen ihr Gesicht in die Sonne, andere ziehen ihre Bahnen durchs kühle Nass, während ein paar Halbstarke nach einem Sprung vom Fünf-Meter-Brett mit einem Platsch im Wasser landen.

Dass „Corona-Bedingungen“ herrschen, wird auf den ersten Blick nur am Einlass deutlich: Noch nie war die Schlange dort an einem sommerlichen Tag so kurz. Die Besucher halten Abstand zueinander, während sie auf Einlass warten. Wer seinen Mundschutz noch nicht übergestreift hat, wird spätestens hier vom Security-Mitarbeiter höflich daran erinnert. Lange müssen die Besucher indes nicht anstehen: An der Kasse wird kurz das Ticket vorgezeigt, dann geht es ab durchs Drehkreuz und schon kann die Mund-Nasen-Bedeckung erstmal wieder abgesetzt werden. Denn auf der Liegewiese des 30 000 Quadratmeter großen Geländes ist das Tragen eines Mundschutzes keine Pflicht. Auch nicht im Wasser oder in der Dusche. „Das Wasser ist nicht das Problem, die Viren können sich da nicht verbreiten“, sagt Heckmann. Nur an der Kasse, vor der Frittenbude und in den Umkleiden muss der Mundschutz doch wieder gezückt werden.

Eine Woche Zeit hatte das Team der KölnBäder GmbH, um die von der Landesregierung gestellten Bedingungen zur Freibad-Öffnung zu erfüllen: Absperrbänder wurden geklebt, ein System für den Einlass überlegt, berechnet, wie viele Leute zeitgleich ins Bad dürfen, das neue Onlineticketsystem eingerichtet und zusätzliches Personal eingestellt. Pro Schicht – es gibt zwei Schichten pro Tag – sind nun sieben Mitarbeiter mehr im Einsatz als üblich, vor allem Security-Mitarbeiter und Reinigungspersonal.

Doch allzu viel zu tun haben zumindest die Security-Mitarbeiter nicht: Im Großen und Ganzen scheinen sich die Badegäste an die geltenden Regeln zu halten, stellt Heckmann erfreut fest. Auch die neue Begrenzung der täglichen Besucherzahlen auf 3000 und das stündliche, terminbasierte Einlass-System sorgt dafür, dass ein Gedränge um die besten Sonnenplätze schon gar nicht entstehen kann. 275 Menschen werden pro Stunde eingelassen. In normalen Zeiten sind es 900. Freier Platz ist also genug vorhanden: für jeden Gast stehen theoretisch zehn Quadratmeter Liegefläche zur Verfügung. Hier und da muss ein Security-Mitarbeiter oder Bademeister einschreiten, wenn sich Grüppchen zu lange am Beckenrand aufhalten.

Welche Auswirkung die im Vergleich zur üblichen Freibadsaison um 60 Prozent geschrumpfte Gästezahl auf die Finanzen der KölnBäder haben wird, ist noch nicht abzusehen. Nur eins ist klar: „Wirtschaftlich wird es in diesem Jahr nicht“, prognostiziert Heckmann angesichts weniger Erlösen bei gleichzeitigem Mehraufwand. Wie hoch der finanzielle Schaden ungefähr sein wird, werde sich aber erst gegen Ende des Jahres abschätzen lassen.

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Infos zum Einlass (gilt für alle städtischen Freibäder):

Besitzer von KölnPass, Vorteilskarten oder Großkunden können nach wie vor an der Einlass-Kasse bezahlen und sich registrieren und benötigen das E-Ticket nicht. Für alle anderen gilt: Ticket online buchen und registrieren über https://kurse.koelnbaeder.de. Auch alle Kinder müssen namentlich registriert werden. Zutritt gibt es nur innerhalb des bei der Buchung gewählten Zeitfensters. Früherer oder späterer Einlass ist in der Regel nicht möglich. Auch die Ausgangszeit muss angegeben werden – entweder per QR-Code am Ausgang, oder nachträglich vom heimischen PC.

Autor: jb
Foto: Das Kölner Stadionbad am gestrigen Feiertag