Köln | Ende April wurden die Finalspiele der Gaming-Bundesliga im Kölner Tanzbrunnen ausgertragen. Das Kölner Team n!faculty um Azmican ‚asmo‘ Berberoglu wurde dort Vizemeister in Counter Strike. Im Interview verriet „asmo“ wie lange und oft er dafür trainiert und warum auch beim Gaming Teamfähigkeit gefragt ist.

Counter Strike wurde erstmals 1999 veröffentlicht und ist ein so genannter Ego-Shooter, bei dem sich terroristische Gruppierungen und Anti-Terror-Einheiten Gefechte liefern. Dabei gilt es verschiedene Auflagen einzuhalten.  Es gilt als eines der populärsten Spiele im E-Sport. Das Spiel ist ab 16 Jahren freigegeben

Report-k.de: Was fasziniert Sie an Counter-Strike und wie sind Sie in die Bundesliga gekommen?

Azmican ‚asmo‘ Berberoglu: Mich fasziniert an Counter-Strike das Spiel im Team gegen ein anderes. Es ist ein Mannschaftssport, der aber gleichzeitig die individuellen Fähigkeiten eines jeden abverlangt! Jeder Spieler muss reaktionsschnell und eine gute Hand-/Augen-Koordination und darüber hinaus viel über das Spiel nachdenken und die gegnerischen Taktiken und Angriffe lesen. Es muss in jeder einzelnen Runde permanent Informationen über den Gegner gesammelt/angesagt werden, damit man gezielt angreifen kann. Es wird auf so hohem Niveau gespielt, dass es in meinen Augen wie Schach ist, nur eben in Echtzeit. Mein Team hat sich über die sogenannte ESL Amateur Series für die Gaming-Bundesliga ESL Pro Series qualifiziert. Wir wurden damals Tabellen Erster und sind direkt aufgestiegen. Es ist quasi wie im Fußball, wo man sich von der zweiten für die erste Bundesliga qualifiziert.

Welche Fertigkeiten muss man mitbringen um Deutscher Meister zu werden?

Da es sich um einen Mannschaftssport handelt, muss man definitiv teamfähig sein. Man kann zwar ein Team mit sehr guten Einzelspielern auf die Beine stellen, jedoch wird es niemals zum Sieg der Meisterschaft reichen! Mein Team besteht aus jungen Spielern, die vor allem sehr ehrgeizig und eifrig im Training sind. Des Weiteren muss man über eine gewisse Zeit wichtige Erfahrungen sammeln, die einem dann in knappen Situationen und in verloren geglaubten Runden helfen. Da die Deutsche Meisterschaft in einer Endausscheidung ausgespielt wird, hilft es über den sogenannten „Teamspirit“ zu verfügen. Wenn man einige Runden verliert oder sogar einen hohen Rückstand im Spiel hat, dann hilft dieser, dass sich alle noch mal „pushen“ / anfeuern und trotz des Rückstands, alles geben!

Wieviel Stunden am Tag trainieren Sie und wie halten Sie sich körperlich fit?

Momentan befinden wir uns, nach der ausgespielten Meisterschaft, in einer kleinen Pause. Ansonsten trainieren wir drei bis fünf Tage in der Woche á drei Stunden; Wir fangen um 19 Uhr an. Nach dem Training hauen dann nicht alle gleich ab, sondern unterhalten sich und verbringen die Zeit noch etwas miteinander. Um mich körperlich fit zu halten, übe ich jeden Tag Kraftsport aus. Ich betreibe es von zu Hause aus, habe eine Hantelbank mit Langhantel sowie Kurzhanteln und insgesamt 75 kg an Gewichten, um meine Übungen durchzuführen. Des Weiteren bin ich sehr gerne am Joggen, da es mir Spaß macht! Ein Ergometer nutze ich zwar auch ab und zu, jedoch bringt das Joggen mehr und macht auf Dauer gesehen mehr Spaß.

Wie haben die Meisterschaften im Kölner Tanzbrunnen erlebt?

Die Meisterschaft ist immer wieder ein tolles Event. Im Tanzbrunnen war sie öfter und es wird einfach immer besser. Es macht wahnsinnig viel Spaß auf der Bühne vor Publikum beim ESL Finale zu spielen! Wir von n!faculty hatten auch dieses Mal wieder einen eigenen Fanblock mit knapp 100 Fans, die uns lautstark angefeuert haben. Um auf solchen Events zu spielen und um die Meisterschaft zu kämpfen, dafür trainiere ich. Ich mag den Wettbewerb zwar auch von zu Hause aus über das Internet, aber ich liebe es, wenn alles Vorort und mit Zuschauern ausgetragen wird. 

Autor: cs | Foto: ESL
Foto: Vizemeister Azmican ‚asmo‘ Berberoglu (m.) mit seinem Team im Kölner Tanzbrunnen