Leverkusen | Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor sieht auch acht Monate nach ihrer Ausbootung für Olympia 2016 keine Besserung bei den Nominierungsrichtlinien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). „Ich finde die neuen Richtlinien nicht richtig“, sagte die 33-Jährige der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). Ab sofort ist nur noch die Norm (aktuell: 61,40 Meter) entscheidend.

Selbst die Deutsche Meisterin ist nicht mehr automatisch für ein Großereignis qualifiziert. Damit sei die Entscheidung nun noch mehr der Willkür der Trainer überlassen, sagte die Leverkusenerin. Molitor hatte 2016 einen Rechtsstreit mit dem DLV verloren, in dem sie ihre Teilnahme an den Spielen in Rio de Janeiro einklagen wollte.

Die amtierende Weltmeisterin von Peking 2015 (67,69 Meter) war vom DLV nicht nominiert worden. DOSB-Athletensprecher Max Hartung forderte angesichts des Falls Molitor: „Jeder Sportler sollte eine Rechtsschutzversicherung haben, denn aller Konsens im Sport befreit ja nicht von Streit und Diskussion.“ Auch Molitor hält das für „eine sinnvolle Idee. Andererseits hofft man natürlich immer, dass man ohne Anwalt durchs Sportlerleben kommt“.

Autor: dts