Ottawa | Nach der vorgezogenen Unterhauswahl in Kanada gibt es weiter keine klare Mehrheit für den amtierenden Premierminister Justin Trudeau.

Wie schon nach der letzten Wahl vor zwei Jahren bekommt Trudeaus Liberale Partei zwar die meisten Sitze im Parlament, aber keine absolute Mehrheit, während die Konservativen in Prozenten weiterhin landesweit stärkste Kraft bleiben. Damit kann Trudeau zwar wohl seine Minderheitsregierung fortsetzen, hat sein eigentliches Ziel aber klar verfehlt.

Der Premierminister hatte Mitte August das Parlament vorzeitig aufgelöst, um sich für die Bewältigung der Coronakrise ein starkes Mandat der Wähler zu holen. Überschattet wurde der kurze Wahlkampf dann aber von einer ähnlichen Diskussion wie in Deutschland um ein Versagen im Afghanistan-Einsatz und eine zu späte Evakuierung der dortigen Ortskräfte.

Autor: dts