Köln | Die Universität zu Köln hat ein vollautomatisiertes Filmstudio eröffnet. Lehrende haben hier die Möglichkeit, auf Knopfdruck ihre eigenen Vorträge, Lehr- und/oder Erklärvideos zu erstellen. Das so genannte „One Button Recording Studio“ ist bundesweit bisher einzigartig. Es könnte Schule machen.

Das Netzwerk Medien der Humanwissenschaftlichen Fakultät an der Universität zu Köln hat ein bisher einzigartiges Filmstudio konzipiert und in Betrieb genommen. Sämtliche technischen Komponenten wie Kamera, Licht und Tontechnik werden dabei automatisch an die vortragende Person angepasst und ausgerichtet. Besondere technische Vorkenntnisse sind daher nicht erforderlich, daher auch der Name „One Button Recording Studio“ oder kurz: OBRS.

Wichtiger Beitrag zur Digitalisierung der Lehre

Die Verantwortlichen sehen darin einen „wichtigen Beitrag zur digitalen und barrierefreien Lehre“, baut es doch gerade bei der Visualisierung von Lehrinhalten die oftmals so hohen Barrieren seitens der Lehrenden ab. Zukünftig kann das OBRS von einer einzigen Person bedient werden. Es bietet aber auch Raum für weitere Teilnehmer, wie etwa Interviewpartnerinnen und -partner oder Gebärdensprachdolmetscher.

Darüber hinaus lassen sich während der Aufnahme Präsentation einblenden, die von einem mobilen Gerät oder dem vor Ort stationären PC aus abgespielt werden. Als Alternative zur Präsentation steht auch eine Dokumentenkamera zur Verfügung. Das OBRS verfügt über eine Auswahl verschiedener Aufnahmeszenarien, die unterschiedliche Einstellungen von Kamera, Licht und Ton bieten. Hier unterscheidet sich das OBRS von anderen Selbstaufzeichnungsstudios, die diese Flexibilität nicht aufweisen und stattdessen nur ein festes Szenario vorgeben. Die Aufnahme kann dann selbstständig mit einem Tablet gestartet und angehalten werden.

Am Ende einer Aufnahme können die Lehrenden ihre Ergebnisse direkt betrachten und dann entscheiden, ob weitere Aufnahmen notwendig sind. Flexibel ist auch die Weiterverarbeitung. Sowohl die Speicherung auf externen Speichermedien wie auch das direkte Hochladen sind möglich. So kann das Lehrvideo beispielsweise als Ergänzung den Studierenden zur Verfügung gestellt werden.

In Kooperation mit dem Rechenzentrum der Universität (RRZK) ist bereits eine automatisierte Anbindung der Aufnahmen an das Lehr- Lernsystem ILIAS sowie der Aufbau eines zweiten Studios in Planung, das zeitnah eingerichtet werden soll. Das Zentrum für Hochschuldidaktik (ZHD) bietet zudem ab sofort Workshops für Dozierende an. Darin lernen die Hochschuldozentinnen und -dozenten, wie sie das bewegte Bild am effizientesten für die digitale Lehre nutzen können.

Autor: rk