Köln | Der Architekturwettbewerb für die Bldungslandschaft Altstadt-Nord ist entschieden. Gewonnen hat „gernot schulz : architektur“ und „Topotek 1“ für die Landschaftsarchitektur. Die Juryvositzende, die eine Jury mit mehr als 60 Teilnehmern leiten musste, lobte heute den Entwurf mit den Worten: „Potenzial Vorbild zu werden“.

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Königsetappe

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters sprach von einer Königsetappe, die man zurückgelegt habe, auch wenn der Weg zur Bildungslandschaft Altstadt -Nord nicht immer einfach gewesen sei, habe man heute ein gutes und exzellentes Ergebnis erreicht. Roters lobte die Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten und sprach von einem Verbund von Schule und Jugendeinrichtung von hohem Innovationswert, vor dem Hintergrund der neuen Anforderungen an Schule, wie individuelle Förderung, Inklusion und den offenen Ganztag. Baudezernent Höing sprach von einer unglaublich hohen Fallhöhe nach fünf Jahren Vorbereitung und dass man jetzt eine Lösung gefunden habe, die begeistere.

Studienhaus in der Mitte

Neben den 12 gesetzten Büros wurden nach dem EU weit ausgeschriebenen Aufruf insgesamt 30 Büros eingeladen von denen 29 einen Entwurf abgegeben hatten. Nach der ersten Phase wurden acht Büros ausgewählt, die auch alle abgegeben hatten. Die Juryvorsitzende Jörunn Ragnarsdóttir, freie Architektin aus Stuttgart, lobte die sehr hohe Qualität der Arbeiten. Sechs Arbeiten hätten sich an das vorgegebene Konzept gehalten, zwei Büros, darunter der Siegerentwurf wichen ab. Der Siegerentwurf stellte das Studienhaus in die Mitte und nicht wie im Briefing vorgesehen in eine der Ecken. Der Siegerentwurf nimmt keine bestehenden Kanten und Fluchten auf, sondern bildet eine Verbindung mit dem bestehenden Abendgymnasium an der Gereonsmühlengasse. Dies gelingt indem der Entwurf auf eine fünfeckige Grundform setzt. Die Juryorsitzende Ragnarsdóttir erläutert, dass das Fünfeck in der Antroposophie als Symbol für den Menschen gelte und dass der Siegerentwurf so eine Ganzheitlichkeit mit differenzierten Räumen erreiche. Die feine Körnung der Gebäude springe über die Straße, die als trennend empfunden wurde und schaffe so die gewünschte Verbindung. Zudem werde das neue Ensemble eine guten Abschluss zum Klingelpützpark schaffen, der in Gänze erhalten bleibe.

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Preis, Auszeichnungen und Ausstellungen

1. Preis
gernot schulz : architektur und Topotek 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin
Preisgeld: 66.000 Euro

2. Preis
Schilling Architekten und urbane gestalt, johannes böttger, landschaftsarchitekten, Köln,
Preisgeld: 40.000 Euro

3. Preis
Kirstin Bartels, Cityförster, Oslo und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn
Preisgeld: 22.000 Euro

Die Jury sprach zwei Anerkennungen aus, die mit je 11.000 Euro dotiert sind, an: Lorber + Paul Architekten, Köln und Landschaftsarchitektur + Ökologie A. Bezzenberger, Darmstadt und Büro für Architektur, Düsseldorf. Sowie an LIN Architects Urbanists, Berlin und Müller Illien Landschaftsarchitekten Zürich.
Die Ausstellung der prämierten Arbeiten findet vom 14. bis 28. Juli 2013 von 11 bis 17 Uhr im ehemaligen Hauptschulgebäude Gereonswall 57 statt.
Die Stadt rechnet mit einem Gesamtbauvolumen von rund 75 Millionen Euro. Umgebaut und erweitert werden sollen eine Grundschule, Realschule, Kindertagesstätte, Studienhaus, Mensa und Werkstatthaus. Der Wettbwerb hatte fünf von sieben Gebäuden im Fokus. Für das Hansagymnasium wird es ein paralles Verfahren geben.

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Autor: ag
Foto: Das Modell zeigt den Siegerentwurf zwischen Klingelpützpark und der alten Stadtmauer am Hansaring