Köln | In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Schule und Weiterbildung hat die Kölner Stadtverwaltung aktuelle Zahlen zum Anmeldeverfahren an den Kölner Gesamtschulen bekannt gegeben. Knapp 1000 Schülerinnen und Schüler wurden abgewiesen.

Im Laufe eines Jahres stieg die Zahl der potenziellen Gesamtschülerinnen und Gesamtschüler um rund 500 an. Doch trotz der inzwischen auf 13 Gesamtschulen angewachsenen Zahl an Plätzen lag auch in diesem Schuljahr die Zahl derjenigen, die ihren Erstwunsch nicht erfüllt bekamen, bei immerhin 960. Sie mussten sich bereits in der Vorwoche an anderen weiterführenden Schulen, je nach Empfehlung der Grundschule, anmelden.

Insgesamt gibt es in Köln derzeit 13 Gesamtschulen. Sie werden ab dem kommenden Schuljahr 2106 Grundschulkinder neu aufnehmen. 237 Kinder erhalten sonderpädagogische Unterstützung. Weitere rund 100 Schülerinnen und Schüler werden an privaten Gesamtschulen in Köln unterkommen. Aus Sicht der Stadtverwaltung zeigt das Anmeldeverfahren, dass die Beliebtheit der Gesamtschulen ungebrochen ist und zusätzliche Angebote die Nachfrage erhöhen. Die Zahl der Anmeldungen für Gesamtschulen lag in diesem Jahr bei 3066.

Bei der Entscheidung über die Aufnahme an Gesamtschulen werden neben der Kapazität auch Kriterien wie die Leistungsheterogenität oder die ausgeglichene Verteilung von Mädchen und Jungen in den Klassen berücksichtigt, schreibt die Stadtverwaltung weiter.

Ausbau der Kapazitäten im Visier

Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage hat die Stadt Köln in den vergangenen zehn Jahren bereits rund 550 zusätzliche Plätze durch den Start neuer Gesamtschulen in Nippes, Mülheim und der Innenstadt sowie durch zusätzliche Klassen ab der Jahrgangsstufe 5 in bestehenden Gesamtschulen ausgebaut. Zum aktuellen Schuljahr 2017/18 wurden etwa die Zügigkeiten an der Europaschule Zollstock um eine, an der Gesamtschule Rodenkirchen sogar um zwei Eingangsklassen erhöht, womit Kapazitäten für rund 80 weitere Schülerinnen und Schülern geschaffen wurden.

Zum Schuljahr 2018/19 starten zwei neue städtische Gesamtschulen mit weiteren 270 zusätzlichen Plätzen in der Klassenstufe 5. Die Gesamtschule Helios nimmt am Interimsstandort Borsigstraße mit vier, die Gesamtschule Wasseramselweg mit sechs Eingangsklassen ihren Betrieb auf. Damit stehen knapp 840 Plätze mehr in den Eingangsklassen städtischer Gesamtschulen zur Verfügung, als vor elf Jahren.

Doch trotz des Ausbaus an Gesamtschulplätzen ging die Zahl der Abgewiesenen in den Vorjahren nicht wirklich zurück. So mussten 2016/17 rund 780 Grundschulkinder eine andere Schule besuchen, im laufenden Schuljahr ging diese Zahl auf 730 zurück. Aufgrund der steigenden Geburten- und Schülerzahlen in den kommenden Jahren rechnen die Verantwortlichen nicht damit, dass die Nachfrage nach Gesamtschulen zurückgeht.

Um dem Mangel an Schulen in Köln entgegen zu wirken, hat die Gebäudewirtschaft für den Bereich Neubau, Erweiterungsbau und Generalinstandsetzung für Großbauprojekte im Schulbau für das laufende Jahr nach Wirtschaftsplanentwurf 168,2 Millionen Euro bereit gestellt. Das ist eine Verdreifachung verglichen zu den Mittel im Jahr 2017. Über das Anmeldeverfahren der anderen Schulformen, insbesondere der Gymnasien, informiert die Stadt nach dem Anmeldezeitraum voraussichtlich ab 16. April 2018, hieß es in der heutigen Verwaltungsmitteilung abschließend.

Autor: Bernd F. Löscher