Köln | Pünktlich zur Einführungswoche des Studienanfangs hieß Hochschulrektor Walter Tokarski die jungen Männer und Frauen am heutigen Dienstag im Stadion willkommen. Die musikalische Einlage „Hey Kölle, do be e Jeföhl“ von den Höhnern dröhnte aus den Lautsprechern und sollte die rund 450 Sportbegeisterten in Stimmung bringen. Neben kleinen Vorträgen zum Thema Weltraumforschung sorgte das Elfmeterschießen zwischen der Hochschulleitung und dem Torhüter der Kölner Haie, Danny aus den Birken, für Applaus.

Um die 850 Studierende werden dieses Semester an der Deutschen Sporthochschule studieren. Geschäftsführer der Kölner Sportstätten, Hans Rütten, eröffnete das Programm. Trotz des bevorstehenden Länderspiels Deutschland gegen Irland am 11. Oktober im Kölner Stadion habe man eine Ausnahme gemacht und die „externen Gäste“ in der West Lounge des RheinEnergie Stadions empfangen. Grund: Normalerweise brauche man für die Vorbereitungen von Länderspielen etwa vier Tage Vorlauf und zwei Tage Nachlauf, erklärte Rütten.

Was die Sporthochschule in Köln so besonders mache, beantwortete Rütten mit den Worten: „Hier schlägt das Herz von Köln. Und wer dabei sein will, muss hierhin kommen.“

Rektor Tokarski lobte die Studienanfänger für ihr Durchhaltevermögen, denn immerhin hätten etwa 40 bis 42 Prozent der Bewerber den Eignungstest und damit die erste Hürde geschafft. Was die jungen Leute erwarte, sei ein enger Kontakt zu den wissenschaftlichen Einrichtungen, von denen es in Köln 20 gebe sowie die gute internationales Vernetzung der Hochschule. Sportwissenschaften studieren hieße vor allem, sich mit Körperwahrnehmung zu befassen. Damit gibt Tokarski das Wort an Stephan Schneider, Leiter für integrative Physiologie im Weltraum, denn 2013 ist das Jahr der Luft-und Raumfahrt und die Uni mische da kräftig mit, so der Hochschulrektor.

Stephan Schneider zeigte den angehenden Sportwissenschaftlern, welche Möglichkeiten sich ihnen nach dem Studium eröffnen. Mit der Ära der Langzeitmissionen im Weltall sei die Sportwissenschaft, bis dato in diesem Bereich wenig beachtet, zu einem unentbehrlichen Bestandteil der Weltraumforschung avanciert. Die Forscher, darunter auch die Absolventin Nora Petersen, untersuchen unter anderem Veränderungen im Herzkreislaufsystem und den Muskeln während der Missionen. Schneider betonte vor allem die Wichtigkeit der Sportwissenschaft im Hinblick auf die Bewegungsarmut des Menschen im 21. Jahrhundert: „Wir brauchen gut ausgebildete Sportwissenschaftler, um uns diesen gesellschaftlichen Veränderungen stellen zu können.“

Petersen berichtete über ihre Arbeit als Astronautentrainerin und gab anschließend einen kleinen Tipp im Hinblick auf die beruflichen Perspektiven nach dem Studium. Man solle sich am besten frühzeitig orientieren und Schwerpunkte im Studium setzen.

Im Anschluss an die Vorträge folgte der sportive Teil: Das Elfmeterschießen. Der Torwart der Kölner Haie erschien übrigens in voller Eishockey-Montur. Die Hochschulleitung musste dann auch mal ran, Tokarski traf. Zum Abschluss gab es nicht nur für jeden erfolgreich umgesetzten Elfmeter 150 erfrischende Getränke für die Studis, sondern auch die Ersti-Tüte mit allen „lebensnotwendigen“ Informationen für den Studienalltag.

Ab dem 14. Oktober beginnt das Wintersemester an der Sporthochschule Köln.

Autor: Nelli Morkel
Foto: Studenten bei der offiziellen Erstsemesterbrgrüßung im RheinEnergie Stadion