Köln | Branchenvertreter und Politiker haben auf der Computerspiel-Messe Gamescom den positiven und negativen Einfluss von Spielen auf Jugendliche diskutiert. Die nordrhein-westfälische Medienministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) betonte beim Gamescom Congress die positiven Eigenschaften von Computerspielen. Branchenvertreter machten dagegen besonders auf Gefahren beim Datenschutz aufmerksam.

Schwall-Düren sagte: „Games, bei denen junge Menschen Engagement, Beharrlichkeit und Begeisterungsfähigkeit lernen, können die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft bereichern.“ Zwei Drittel der Grundschüler interessierten sich für das Thema Computerspiele. „Durch den täglichen Umgang der Kinder mit dem Medium werden Computerspiele zu einem wichtigen pädagogischen Thema und somit auch relevant für den Unterricht in der Schule“, betonte sie.

Die Ministerin sagte weiter, eine Unterrichtseinheit zum Thema Computerspiele sei in NRW bereits in Vorbereitung. „Ich halte es für wichtig, dass auch der Umgang mit Games Teil der Grundausbildung an den Schulen ist.“ Medienkompetenz sei eine unverzichtbare Schlüsselqualifikation für Partizipation und Sicherheit.

Kritik an Ortung von Spielern

Simon Little von der europäischen Interessenvertretung der Spielehersteller, ISFE, kritisierte, Plattformen für sogenannte Apps würden nicht wirksam auf Jugendschutz kontrolliert. Es gebe dort kein unabhängiges Bewertungssystem. Er bezeichnete auch die Ortung von Nutzern von Smartphones und anderen mobilen Geräten als problematisch, ebenso wie das Datensammeln für personalisierte Werbung. Der Jugendschutzbeauftragte des Computerspiele-Herstellers Electronic Arts, Martin Lorber, forderte einen internationalen Standard für Jugendschutz. Es sei für Eltern wichtig, auf Internetseiten einen Hinweis zu haben, wie der Inhalt einzuschätzen sei.

Die größte europäische Computerspiele-Messe Gamescom endet am Sonntag (19. August). Erwartet werden 275.000 Besucher. Am ersten Öffnungstag für das breite Publikum am Donnerstag warteten schon Tausende Besucher vor Beginn in den Hallen, um als erste neue Spiele zu testen. Schwerpunkte in diesem Jahr sind Spiele für mobile Geräte wie Smartphones.

Autor: dapd