Berlin | Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Peter Strohschneider, begrüßt es, dass beim „March for Science“ am 22. April auch in Deutschland für die Freiheit der Wissenschaft demonstriert werden soll. In einem Gastbeitrag im „Spiegel“ kritisiert er den US-Präsidenten Donald Trump und „die anderen Autokraten oder Möchtegern-Autokraten“ weltweit. „Der Einspruch gegen autokratische Wissenschaftsfeindlichkeit ist notwendig“, schreibt Strohschneider, die Wissenschaft müsse „gegen vulgäre Forschungsfeinde wie autokratische Kritikverachtung“ streiten.

In dem Gastbeitrag mahnt er zugleich, die Rolle der Wissenschaft nicht zu überschätzen: Sie dürfe sich im demokratischen Verfassungsstaat keineswegs anmaßen, politische Entscheidungen selbst treffen zu wollen. Moderne Forschung „sagt, was der Fall ist, woraus allerdings keineswegs zwingend folgt, was alternativlos der Fall sein sollte“, meint Strohschneider. Anderslautende Haltungen liefen auf eine „Szientokratie“ hinaus, ein Zusammenleben nach ausschließlich wissenschaftlichen Kriterien; demokratische Politik sei aber mehr als die bloße „Exekution von Forschungsergebnissen“.

Strohschneider ist Mediävist und seit 2013 Präsident der DFG. Beim „March for Science“ wollen Menschen am 22. April in zahlreichen Staaten auf die Straße gehen, um für die Wissenschaft und deren Freiheit zu demonstrieren.

Autor: dts