Köln | Seit dem Schuljahr 2011/12 werden mehr als 600 Kinder von den Gesamtschulen jedes Jahr abgewiesen. Dazu kommt dass die Kölner Eltern die Sekundarschule ablehnen. Jetzt will die städtische Verwaltung mit der Umwidmung von Schulen mehr Kapazitäten schaffen.

Seit 2009 habe die Stadt rund 250 Gesamtschulplätze geschaffen, darunter etwa vier Züge in Nippes. Bis zum Schuljahr 2014/2015 will man 364 Gesamtschulplätze schaffen, unter anderem durch Umwandlung von Schulen. In der Altstadt Süd werden die Realschulen Frankstraße und Severinswall zusammengeschlossen. Dadurch sollen in der Sekundarstufe I und II jeweils vier Züge entstehen. Die Max-Ernst-Gesamtschule Toller Straße wird in der Sekundarstufe I um einen Zug erweitert.

In Mülheim und Buchheim werden die Gemeinschaftsschulen Ferdinandstraße und Wuppertaler Straße zum Schuljahr 2014/15 auslaufen. Die Gemeinschaftsschule war ein Pilotprojekt, das zu Gunsten der Sekundarschule von der Landesregierung aufgegeben wurde. In Köln wird es aber keine Sekundarschule geben, weil die Eltern diese Schulform ablehnen. An beiden Standorten, die erhalten bleiben werden, sollen in der Sekundarstufe I vier Züge und in der Sek. II drei Züge entstehen. Sollte mehr Platz benötigt werden, dann gäbe es weitere Raumkapazitäten am Rendsburger Platz. Hier gäbe es auch schon Kooperationsangebote mit der Gesamtschule Holweide für ein optimales Angebot in der Oberstufe.

Die Willy-Brandt-Gesamtschule in Höhenhaus soll durch einen Teilstandort am Dellbrücker Mauspfad, wo bisher eine 2,5 zügige Hauptschule beheimatet war, erweitert werden. Am Ende sollen hier acht Züge in der Sekundarstufe I und fünf Züge in der Sekundarstufe II entstehen.

Geplant ist auch eine Erweiterung der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Kalk, unter anderem durch eine Erweiterung um den Teilstandort der Hauptschule Nürnberger Straße. Dies stößt aber auf den Widerstand der Hauptschule.

Durch die Umwandlung etwa der Gemeinschaftsschulen entstehen an einigen Schulen nicht wirklich neue Plätze, so dass in Summe immer noch zu wenig Plätze entstehen. Bei einer horizontalen Teilung und der Verteilung auf zwei Schulstandorte und Trennung zwischen Sekundarstufe I und II ist auch die Idee des längeren gemeinsamen Lernens nicht wirklich vorteilhaft umgesetzt. Auch wenn dies für die Stadt natürlich kostengünstiger, als bei einem Neubau von Gesamtschulen, ist. So erklärt Schuldezernentin Klein auch, dass es sich nur um einen Zwischenschritt handeln kann und setzt auf die inklusive Gesamt- und Universitätsschule auf dem Heliosgelände in Ehrenfeld, die die Situation weiter entspannen könnte. Aber dies wird dauern.

Autor: Andi Goral