Berlin | Jeder zehnte Erstsemester in Deutschland hat im Jahr 2018 eine private Hochschule gewählt. Das geht aus einer Studie des Stifterverbandes hervor, über die das „Handelsblatt“ berichtet. Insgesamt studieren demnach an den mittlerweile 106 Einrichtungen 244.000 Studenten.
Das sind doppelt so viele wie noch 2010 und 8,5 Prozent aller Studenten in Deutschland. Als Gründe für den Erfolg nennt der Verband die große Praxisnähe und Flexibilität sowie die Digitalisierung. Auch seien die meisten keine Eliteeinrichtung.

Mehr als 90 Prozent bildeten ältere, berufstätige und Teilzeit-Studierende aus. Insgesamt lernt fast jeder zweite Teilzeit-Student an einer privaten Hochschule und 41 Prozent aller, die ein Fernstudium absolvieren. Auch fast ein Drittel des dualen Studiums entfällt auf die privaten.

Die Höhe der Studiengebühren unterscheide sich stark von Anbieter zu Anbieter: Sie liegen zwischen 1.000 Euro und 8.000 Euro pro Semester. Für ausgewählte Masterprogramme können die Kosten allerdings weit höher sein. „Um das Potenzial der gesamten Hochschullandschaft zu heben, müssen aber öffentliche wettbewerbliche Förderprogramme auch für private Hochschulen geöffnet werden“, sagte Volker Meyer-Guckel, Vize-Generalsekretär des Stifterverbandes.

Bisher sind sie bei vielen Programmen von Bund und Ländern außen vor, so etwa auch beim Hochschulpakt. Die Privaten sollten jedoch auch „ihr innovatives Potential besser ausschöpfen“, so Meyer-Guckel. So vermittelten auch die privaten noch lange nicht ausreichend die „future skills“, die die digitale Arbeitswelt von morgen brauche.

Autor: dts